100 Jahre Caritas St. Fronleichnam - Hilfe heute wichtiger denn je
Kleiderkammer und Mittagstisch für Kinder
An jedem ersten und dritten Monat ist das Team der Kleiderstube im Einsatz. Einmal vormittags, einmal am Nachmittag werden in den Räumen an der Wüstenhöferstraße 60 Kleiderspenden entgegegengenommen, sortiert und an Besucher ausgegeben. In St. Fronleichnam leben die Mitglieder der Caritas den Namen ihres Verbandes: Caritas - Wohltätigkeit oder Wertschätzung, so lässt sich das lateinische Wort übersetzen - ist für sie Programm.
Genau das wollen sie denjenigen zukommen lassen, die Hilfestellung und Unterstützung benötigen. Dass dies gerade in der heutigen Zeit nicht wenige sind, liegt für das Team um Annelene Kaltwasser, Sprecherin der Caritas-Konferenzen Deutschlands in der Gemeinde St. Fronleichnam, auf der Hand.
Bereits im Jahr 2005 wurde in der Gemeinde an der Kampstraße eine Lebensmittelausgabe auf die Beine gestellt.
Pastor Bauer hat sich für Tafel-Idee stark gemacht
Der damalige Pastor Volker Bauer hat sich für die Tafel-Idee stark gemacht und das Angebot in seiner Gemeinde eingerichtet. Später kam dann der Kindertisch "Tischlein deck dich" hinzu. Dort erhalten Kinder jeden Dienstag ein kostenloses Essen im Gemeindesaal.
Ohne die Ehrenamtler würde es in der Borbecker Gemeinde all diese Angebote nicht geben. "Das gilt auch für die Hilfen, die wir zur Zeit des großen Flüchtlingszuzugs leisten konnten", erinnert sich Annelene Kaltwasser zurück an 2015. Die Spendenbereitschaft für die Menschen aus Afghanistan und Syrien war groß. "Wir sind dankbar, dass wir helfen konnten und können", erklärt die CKD-Sprecherin die Intention der Ehrenamtler. Denn das, was an Freude und Verbundenheit zurückkomme, sei enorm.
Nach den Kriegen war die Not in Familien groß
Doch nicht erst seit Beginn des neuen Jahrtausends leistet die Caritas in der Gemeinde wichtige Arbeit. Gegründet wurde der Verband bereits kurz nach Ende des ersten Weltkriegs. "Im Jahr 1919", so berichtet Kaltwasser, "schlossen sich einige Frauen in unserer Gemeinde zur Elisabeth-Konferenz zusammen." Auch damals war die Not groß. "Es fehlte an vielem, das stärkte die Sensibilität für den Nächsten vor Ort in dieser schweren Zeit und gab ihnen den Anstoß zu dieser Gründung." Viele Witwen wussten nicht, wie sie in den ersten Jahren nach dem Krieg ihre Kinder ernähren sollten. "Mit Hinwendungen und Hilfen pflegen wir bis heute eine Tradition, die das karitative Leben in der Kirche prägt. Und das seit Jahrhunderten." Der zweite Weltkrieg brachte nicht nur im Ruhrgebiet noch größere Sorgen und Nöte. "Und wieder waren es Frauen, die zu den verzweifelten Familien, Witwen und Waisen gingen, die der Krieg besonders mitgenommen hatte", berichtet die Sprecherin.
Möbel für Familien
aus Osteuropa
In den 1960er Jahren wurde der Fachverband „Caritas-Konferenzen“ - Netzwerk für Ehrenamtliche gegründet. Offen für Männer und Frauen. Der Zuzug vieler Großfamilien aus dem osteuropäischen Raum stellte sie in den 1970er und 1980er Jahren vor neue Aufgaben. "Die Menschen brauchten dringend Unterstützung. Vor allem bei der Suche nach einer Wohnung, sie benötigten aber auch Möbel und Kleidung." Wieder einmal waren es die Ehrenamtler, die ihnen unter die Arme griffen. "Gerade in dieser Situation war unsere Kleiderstube natürlich eine ganz wichtige Anlaufstelle", weiß Annelene Kaltwasser.
Anmeldungen für Feierstunde im Gemeindeheim
Das 100-jährige Bestehen der Caritas-Konferenzen in der Borbecker Gemeinde ist natürlich nicht nur ein Anlass, auf das Erreichte zurückzublicken. Es soll und darf auch gefeiert werden. Und zwar am kommenden Mittwoch, 20. März. Treffpunkt ist an diesem Nachmittag das Gemeindeheim.
Der Tag beginnt um 15 Uhr mit einer Heiligen Messe. Anschließend geht es zum gemütlichen Beisammensein in den Gemeindesaal.
Wer mitfeiern möchte, melde sich bitte im Gemeindebüro unter Tel.687327 oder bei Frau Kaltwasser, Tel. 687327, für den Nachmittag an. Einladung
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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