Ihren liebsten Schirm bekam Dagmar Trachtenach von ihrem inzwischen verstorbenen Mann
Ganz besonderes Geschenk zum Hochzeitstag
„Der Regenschirm ist ein Gebrauchsgegenstand, der vor Wettereinflüssen schützen soll“, so ist es in einer bekannten Online-Enzyklopädie nachzulesen. Doch für Dagmar Trachtenach bedeuten ihre Regenschirme weit mehr als nur Mittel zum Zweck.
von Doris Brändlein
Schon als junges Mädchen fand die Rüttenscheiderin Gefallen an den mobilen Schutzdächern und begann sie zu sammeln. Und wie das so ist, wenn man seine Sammelleidenschaft entdeckt hat, kommen die begehrten Objekte von allen Seiten. Der Kuppelschirm in Beige- und Grautönen bildet die Kuppel des Petersdomes ab. „Eine Freundin hat mir diesen Schirm aus Rom mitgebracht und wenn man von innen durchschaut, meint man, aus einem der Fenster dort zu schauen“, freut sich Trachtenach.
Aus einem holländischen Schmetterlingsgarten
Aus einem Schmetterlingsgarten in Holland hat der fröhliche Schirm, den unzählige bunte Schmetterlinge zieren, seinen Weg zur Sammlerin gefunden. „Ich finde es schrecklich, im Regen, wenn es sowieso grau ist, mit dunklen Sachen durch die Gegend zu laufen. Mit einem bunten Schirm fühlt man sich selbst auch gleich besser“, weiß die 61-Jährige.
Mit mehr als 30 ihrer Schirme wird die Sammlerin vom 18. bis 23. November im Kirchenladen "mittendrin" in Borbeck die Besucher erfreuen.
Auch ihr Lieblingsschirm wird dabei sein. „Den hat mein inzwischen verstorbener Mann mir zu unserem 35. Hochzeitstag extra anfertigen lassen“, erinnert sie sich. Urlaubsfotos des Ehepaares zieren das handgefertigte Unikat.
Ältester Schirm der Sammlung ist über 80 Jahre alt
Den ältesten Schirm der Sammlung hat Trachtenach von einer alten Dame vor 20 Jahren geschenkt bekommen. Zusammengefaltet sieht man einen schlichten, eleganten schwarzen Schirm mit einem schmalen, goldverzierten schwarzen Knauf.
Doch beim Blick auf das Innenleben des ungefähr 80 Jahre alten Schirmes erlebt man eine Überraschung. Eine edle Blume in Gold- und Grautönen sorgt für Farbe im Regen.
„Diesen Schirm benutze ich nicht, der ist mir zu schade. Aber alle anderen Schirme nehme ich abwechselnd mit, wenn es regnet.“ Dabei achtet Trachtenach immer darauf, dass der Schirm zur aktuellen Kleidung passt – Auswahl genug hat sie ja.
Jeder meiner Schirme ist mir ganz Herz gewachsen
Einen Schirm irgendwo stehen zu lassen, davor hat die Sammlerin keine Angst.
"Jeder Schirm hat seine eigene Geschichte. Jeder Schirm ist mir ans Herz gewachsen, nie würde ich irgendwo einen meiner Schirme vergessen."
Ausstellungszeiten: Montag 18. November bis Samstag 23. November.
Am 21. November um 17 Uhr gibt es im Kirchenladen einen Gottesdienst mit dem Thema „Gott, mein Schirm“. Beim anschließenden „Bütterken-Essen“ können Besucher noch Interessantes über die Regenschirme erfahren.
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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