Pläne wurden in den 1860er Jahren nicht ohne Änderungen durchgewinkt
Friedhofskreuz an der Hülsmannstraße: Einsegnung vor 150 Jahren

 Das Kreuz auf dem Friedhof an der Hülsmannstraße hat eine lange Geschichte. 
 | Foto: H.W. Kreul
  • Das Kreuz auf dem Friedhof an der Hülsmannstraße hat eine lange Geschichte.
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Viele Generationen haben bereits unter dem Kreuz gestanden. "Ganz besonders an Allerheiligen haben sich die Familien dort getroffen", weiß Heinz Werner Kreul, Verwalter des Gemeindearchivs St. Dionysius. Über das Friedhofskreuz auf dem Pfarrfriedhof der Gemeinde an der Hülsmannstraße hat der Borbecker eine ganze Menge in den historischen Unterlagen gefunden.

Am 17. April 1869 erteilte der Erzbischöfliche Generalvikar aus Köln die Genehmigung zur Einsegnung des Kreuzes. In Auftrag gegeben wurde es bereits ein Jahr zuvor. Der damalige Pastor Josef Legrand, 1796 bis 1877, ab 1830 Pfarrer in Borbeck, und der Kirchenvorstand von St. Dionysius beauftragten damit den Bildhauer P. J. Ossendorf aus Crefeld. Er sollte das Kreuz nach den Entwüfen von Vincenz Statz, dem Kirchenbau-Architekt, der unter anderem die heutige Dionysiuskirche geplant hat, bauen. "Die Bauentwürfe sind noch erhalten", weiß Heinz Werner Kreul. "Doch leider haben sie in den Jahren sehr gelitten und sind somit nur noch schwer erkennbar."

Kölner Generalvikar legte sein Veto ein

Ganz einfach hatte es der Bildhauer nicht mit der Umsetzung der Pläne. Am 28. Juli 1868 schrieb Ossendorf dem Pastor: Er habe das Kirchhofkreuz im Entwurf fertig. Der damalige Generalvikar aus Köln, Anton Friedrich Baudri, und auch der Dechant aus Werden und Borbeck, Kröllmann, waren damit aber so gar nicht einverstanden. Sie lehnten Ossendorfs Entwurf des Friedhofskreuzes ab.
Der legte noch einmal nach, schrieb am 13. Februar 1869 an Pfarrer Legrand: Hochwürden benachrichtige ich hiermit dass das Kreuz mit Inschrift fertig ist, und dass ich das selbe bei guten Wetter aufzustellen gedenke. Ein Fundament müsste zügig angefertigt werden. So möchte ich mir die Mühe gerne gefallen lassen bei der Anfertigung derselben zugegen zu sein.

Erzbistum erteilt grünes Licht

Es dauerte bis April, ehe die Genehmigung zur Einsegnung aus dem Erzbistum Köln vorlag. "Auch die Genehmigung ist noch im Archiv zu finden", weiß Kreul. Auch ihre Lesbarkeit hat im Laufe der Jahre sichtlich gelitten.
Der Tag der Einsegnung jährt sich am Karfreitag zum 150. Mal. Für Archivar Heinz Werner Kreul hat das Friedhofskreuz nicht zuletzt wegen seines Alters eine große denkmalpflegerische und kulturhistorische Bedeutung für Borbeck. Das gilt natürlich auch für den Pfarrfriedhof. Seine Geschichte reicht noch weiter zurück.

Kirchhof um das Kirchlein wurde zu klein

Bereits in den 1840er Jahren wurde der Kirchhof um das Dionysiuskirchlein zu klein.
Das Grundstück Mosterts Garten, heutiger Germaniaplatz, sollte Abhilfe schaffen, war aber auch schnell (1855) zu klein. Schnellstmöglich musste also ein neuer Friedhof oder auch Gottesacker angelegt werden. "Das geschah am Pastors Garten oder aber auch Pastorskamp (unterer Teil des Philippusstiftes)", so Kreul und liefert das Datum direkt hinterher.

Save the date: Vortrag am 29. September

Von 1856 bis 1859 entstand der neue Friedhof und dann wurde auch dort beerdigt. "Die offizielle Genehmigung erfolgte allerdings erst 1861." Die Geschichte des Pfarrfriedhofs an der Hülsmannstraße wird Heinz Werner Kreul im Spätsommer im Dionysius-Haus anhand von bislang nie gezeigten Fotos und Dokumenten präsentieren. Interessierte können sich den Termin schon jetzt vormerken. Der Vortrag startet am 29. September um 15.30 Uhr.

Text: Christa Herlinger 

Autor:

Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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