Mit weniger Betten und erhöhten Sicherheitsvorkehrungen
Die Kältehilfe des Roten Kreuzes am Wolfsbankring öffnet auch in Zeiten von Corona
Im vierten Jahr ihres Bestehens öffnen die Kältehilfezelte unter besonderen Bedingungen: Mit weniger Betten und unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen bieten die Helfer wohnungslosen Menschen in kalten Nächten ein Obdach. Denn gerade diejenigen, die sich kaum zurückziehen können, um sich vor Viren zu schützen, brauchen jetzt Hilfe.
„Wir haben in den letzten Jahren so viel an Engagement und Menschlichkeit erfahren durch unsere Arbeit hier in der Kältehilfe – da wollen und können wir unsere Gäste nicht im Stich lassen: Für uns war klar, sobald die Behörden ihr Okay geben, stehen wir bereit“, erklärt Elke Zbiera, Koordinatorin des Kältehilfe-Teams beim DRK-Kreisverband Essen.
Sobald der Deutsche Wetterdienst eine Temperatur von Minus Fünf Grad Celsius meldet geht es wieder los. Das Rotkreuz-Team versammelt sich am Wolfsbankring, die vorbereiteten Zelte werden beheizt und Verpflegung bereitgestellt. Die Gäste können sich dann ab 21 Uhr in den Unterkünften einfinden.
Zwei 30 Quadratmeter große Zelte haben die Helferinnen und Helfer für die Übernachtungsgäste aufgebaut. Auch Hunde sind willkommen.
Der Schutz der Gäste steht im Vordergrund
Anders als in den Jahren zuvor gibt es allerdings verschärfte Sicherheitsvorkehrungen zu beachten: Statt der regulären 20 Betten können nun nur zwölf belegt werden, damit Abstände eingehalten werden. Bei jedem Ankommenden messen die Rotkreuzler die Temperatur, nehmen Kontaktdaten auf und fragen etwaige Symptome ab. Die geltenden Hygienebestimmungen und das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung sind auch bei der Kältehilfe wichtig. Daneben gelten die aktuell gültigen Kontaktbeschränkungen. Damit diese eingehalten werden können, gibt es in diesem Winter keinen gemeinsamen Aufenthaltsraum. In jedem der beiden Zelte stehen Tische und Bänke für Abendessen und Frühstück bereit.
Weil das Projekt im letzten Jahr so großzügig durch Spenden unterstützt wurde, konnten Zbiera und ihre Mitstreiter die Ausstattung noch besser auf die Bedürfnisse der Obdachlosen anpassen. „Es ist schön zu sehen, wie gut unser Kältehilfe-Projekt von den Essenern angenommen und getragen wird. Wir haben Anfang des Jahres neue Zelte und stabilere Feldbetten angeschafft. Ein Sichtschutz um das Gelände sichert die Privatsphäre unserer Gäste. Wir wollen, dass sich Menschen in schwierigen Lebenslagen bei uns wohlfühlen. Hier erhalten sie ein warmes Abendessen, eine heiße Dusche und am nächsten Morgen auch ein Frühstück, bevor sie sich wieder auf den Weg in den oft kräftezehrenden Tag machen“, berichtet die engagierte ehrenamtliche Leiterin.
Wo finde ich die DRK-Kältehilfe?
Die Wärmezelte befinden sich auf dem Gelände der Rotkreuz-Bereitschaft Borbeck, am Wolfsbankring 5a.
Das Angebot im Überblick
Die Schlafplätze bieten jeweils ein Feldbett mit Schlafsack. Es steht neben Tee und Kaffee auch eine warme Mahlzeit zur Verfügung und morgens gibt es Frühstück. Geduscht werden kann in den Räumlichkeiten der Bereitschaft. Hunde, die mitgebracht werden, dürfen sich nicht nur über den warmen Schlafplatz freuen, sondern auch über Futter. Das Projekt läuft jedes Jahr von November bis einschließlich März.
Wohin kann ich mich wenden?
Das Deutsche Rote Kreuz in Essen bietet unter der Rufnummer 0201/22 22-22 eine 24-Stunden-Hotline. Hier können Obdachlose anrufen, die die Kältehilfe in Anspruch nehmen möchten. Auch besorgte Passanten können sich hier melden, wenn sie einen frierenden Obdachlosen entdecken.
Hilfe für die Kältehilfe – eine Kooperation mit Penny
In diesem Jahr freut sich das Essener Rote Kreuz über eine ganz besondere Kooperation. Unter dem Motto „Weihnachten für alle“ unterstützt Penny die DRK-Obdachlosenhilfe. In allen Penny-Filialen werden seit dem 9. November 2020 Zipfelmänner aus Schokolade verkauft, deren Erlös der Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes für obdachlose Menschen zugutekommt.
So kann man helfen
Wer mit Lebensmittelspenden, Winterkleidung oder Hygieneartikeln unterstützen möchte, kann sich mit Elke Zbiera unter der Rufnummer 0170/3747644 in Verbindung setzen. Wer die kostenintensive Arbeit finanziell unterstützen möchte, geht auf folgendem Link: https://www.gut-fuer-essen.de/projects/65977
Autor:Lokalkompass Essen aus Essen-West |
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