Ab Herbst auf Kunstrasen - Bauarbeiten an der Prinzenstraße starten im Frühjahr
"Wir werden hier ein richtiges Schmuckstück bekommen." Mario Baumann, 1. Vorsitzender des SV Borbeck, ist sich sicher, dass in den kommenden Monaten an der Prinzenstraße eine Sportanlage entstehen wird, die so gut wie keine Wünsche offen lässt. Im Frühjahr sollen die Bagger kommen. Die notwendigen Bauanträge sind gestellt. Die Baugenehmigung wird täglich erwartet.
Damit hat ein jahrelanges Warten ein Ende. Im Februar 2016 hat der Rat der Stadt Essen die Weichen gestellt, den Umbau der Sportanlage Prinzenstraße beschlossen und die dafür notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung freigegeben. Die ersten 100.000 Euro waren bereits im Wirtschaftsplan 2015 der Sport- und Bäderbetriebe festgeschrieben, in 2016 folgten die restlichen 2,6 Millionen.
Neben dem SV Borbeck, der seit Jahren an der Prinzenstraße zuhause ist, wird der TuS 84/10 auf dem Gelände eine neue Heimat finden. "Es steht keine Fusion der beiden Vereine bevor", betont der TuS-Vorsitzende Kevin Kerber. Die gemeinschaftliche Nutzung im Rahmen der "2 zu 1"-Lösung erfolgt in partnerschaftlichem Einvernehmen. Die eigenverantwortliche Nutzung übernimmt der SV Borbeck. Sportauschussvorsitzender Klaus Diekmann ist stolz auf die Kooperationsbereitschaft der beiden Vereine. "Das ist hier vorbildlich gelaufen. Und man muss ehrlich sagen, eine solche Lösung ist nur denkbar, wenn alle mitspielen."
Ausschreibungen laufen
Erste Fällarbeiten an der Prinzenstraße sind bereits erledigt. "Die Ausschreibungen laufen", so Diekmann weiter. Sind die unter Dach und Fach, kann gebaut werden. "Ich rechne damit, dass es noch vor Ostern losgehen wird." Bis Oktober soll das neue Schmuckstück fertig sein. Fußball gespielt wird an der Prinzenstraße dann auf Kunstrasen.
Neben einem Normspielfeld sehen die Pläne ein Kunstrasen-Kleinspielfeld vor. Für die Leichtathleten gibt es neben einer modernen Rundlaufbahn eine Weitsprung-, eine Hochsprung- sowie eine Kugelstoßanlage. "Damit ist die Prinzenstraße ein idealer Austragungsort auch für schulische Wettkämpfe wie die jährlichen Bundesjugendspiele", freut sich Diekmann.
Kabinentrakt wird entkernt und aufgestockt
Der bisherige Kabinentrakt wird komplett entkernt. "Und anschließend aufgestockt", verrät Udo Redmann, 2. Vorsitzender des SV Borbeck. Im Erdgeschoss werden insgesamt sechs Kabinen entstehen. "Dann haben wir endlich Platz für die Mannschaften", freut man sich bei den Vereinen. Insgesamt zwölf Teams können sich gleichzeitig umziehen. "Es gibt genug Raum für Jungen und Mädchen." Zudem finden sich Räume für die Schiedsrichter. Herzstück sollen allerdings die Vereinsräume im aufgestockten Obergeschoss werden. "Da bekommen wir dann auch eine tolle Terrasse."
Bis 16.30 Uhr wird die neue Anlage dem Schulsport offen stehen. Knapp 3.500 Schüler der umliegenden fünf Schulen können die Prinzenstraße nutzen. Dann sind die Vereine an der Reihe. "Es hat schon erste Gespräche über mögliche Trainingspläne gegeben", erklärt Udo Redmann. Doch konkret sei noch nichts. Allerdings sieht keiner der beiden beteiligten Vereine Probleme bei der Nutzung. "Da werden wir uns schon einig." Gemeinsamer Wunsch ist eine Verlängerung der Trainingszeiten über die 21-Uhr-Grenze hinaus.
Fußball und Leichtathletik
14 Mannschaften des SV Borbeck - darunter zwei Alte-Herren-Teams und zwei Senioren-Mannschaften - laufen für den SV Borbeck auf, der TuS 84/10 kommt mit drei Teams an die Prinzenstraße: zwei Senioren-Mannschaften, ein Alte-Herren-Team und die komplette Leichtathletik-Abteilung ziehen von der Germaniastraße mit um.
Die Vereine fiebern der Fertigstellung entgegen. "Es wird ein kompletter Neustart", ist man sich sicher. Witterungsbedingte Trainingsausfälle und Kompromisse werden dann dank des neuen Belags der Vergangenheit angehören. Doch damit nicht genug. Ein Kunstrasen minimiert das Verletzungsrisiko. "Und auch in Sachen Lärm- und Staubbelastung wird die Umgestaltung für deutliche Entlastung sorgen."
Doch bis die neuen Zeiten an der Prinzenstraße Einzug halten, muss erst einmal gebaut werden. Für den SV Borbeck bedeutet das: umziehen. In der heißen Phase wird der Trainings- und Spielbetrieb an der Germaniastraße stattfinden. Man sieht, die Zusammenarbeit klappt schon jetzt.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.