Zuhause gesucht

„Ein bisschen verrückt muss man schon sein“, räumt Rahel Schröder ein. Die engagierte Tierschützerin ist Leiterin der Hundeauffangstation, die der Verein „Team für Tiere e.V.“ seit dem vergangenen Jahr auf dem Gelände an der Heißener Straße 249 betreibt.

„Team für Tiere“ ist ein eingetragener Tierschutzverein, gegründet von acht Tierschützern. „Wir haben die Chance bekommen, die Auffangstation zu übernehmen und alle notwendigen Schritte, wie etwa die Vereinsgründung, in die Wege geleitet“, so Rahel Schröder.
Seit April ist die Gemeinnützigkeit des kleinen Vereins anerkannt. Der gibt in seiner Auffangstation Hunden ein Dach über dem Kopf, die ihr Zuhause verloren haben. Hinzu kommen andere, die in den völlig überfüllten, ausländischen Tierheimen keine Chance auf Vermittlung haben. „Unser Ziel ist es, für jeden Hund den passenden Menschen zu finden“, erklärt Rahel Schröder. „Das passt nicht immer. Oftmals suchen sich Menschen einen Hund nach optischen Gesichtspunkten aus, können seinen Bedürfnissen gar nicht gerecht werden. Dem Verhalten des Tieres merkt man schnell an, ob er positiv oder negativ auf den Menschen reagiert“, weiß die Hundetrainerin. Das genaue Hinschauen bei der Vermittlung zahlt sich aus. „Es geht nur in ganz, ganz wenigen Fällen schief.“
Drei Helfer sind Tag für Tag in der Station im Einsatz, kümmern sich um die Tiere und deren Vermittlung. „Am Wochenende kommen dann noch eine Vielzahl ehrenamtlicher Gassigänger hinzu“, freut sich Rahel Schröder über die Unterstützung, die den Tieren die so wichtigen Spaziergänge und Streicheleinheiten sichert.

Die Hundetrainerin arbeitet mit den Tieren. „Ich stehe auch nach erfolgter Vermittlung bei Problemen als Ansprechpartnerin zur Verfügung.“ Derzeit warten elf Vierbeiner auf ein neues Zuhause. Die dreibeinige Penda ist eine von ihnen. In der Türkei wurde die Hündin angeschossen, ein Vorderlauf musste amputiert werden. „Für Penda wäre ein ebenerdiges Zuhause wichtig“, weiß Rahel Schröder.
Lays haben die Schönebecker von polnischen Tierschützern übernommen. „Er hatte dort im Tierheim einen Fuchskäfig als Zwinger“ berichtet Rahel Schröder von den schlimmen Zuständen in dem Nachbarland. Sie selbst war schon mehrfach in der Türkei, hat dort vor Ort Tierschützer bei Projekten unterstützt. „Es ist wichtig, dass man die Partner kennt, mit denen man zusammenarbeitet“, erklärt die Leiterin der Auffangstation. „Nur so können wir uns darauf verlassen, dass die Tiere mit den richtigen Papieren versehen, geimpft und entwurmt ihre Reise nach Deutschland antreten können.“ Von Massentransporten aus dem Ausland hält die Tierfreundin nichts. „Ich kann doch nicht 50 Hunde herholen und weiß dann nicht, wo ich sie unterbringen und wie ich sie ernähren soll.“
Die Schönebecker setzen auf Hilfe in kleinerem Rahmen. „Bei einigen dauert es länger, bis sie einen Interessenten finden. Die Zeit können wir den Tieren geben.“
Kontakt: Hundesauffangstation „Team für Tiere e.V.“, Heißener Straße 249, Tel. 0201/2482858 oder unter www.team-fuer-Tiere.de.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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