Weinfest und Borbecker Kunstmarkt kamen im Doppelpack
Das Weinfest in Borbeck hat Tradition. Seit nunmehr 20 Jahren organisiert der Initiativkreis Centrum Borbeck (CeBo), zur Freude aller Weinliebhaber, das jährliche Fest. Auf dem Dionysiuskirchplatz haben am vergangenen Wochenende wieder vier Weingüter Halt gemacht, um ihre Spezialitäten an den Mann, beziehungsweise die Frau zu bringen.
Phantasievolle und außergewöhnliche Namen für Weine gibt es viele. Doch der "Roxheimer Höllenpfad" hat sowohl einen historischen als auch geologischen Hintergrund.
Die Trauben für den feinfruchtigen Rieslingwein wachsen in einer berühmten Steillage eines kleinen Seitentals der mittleren Nahe. Und Alfred Heil, Dipl. Ingenieur (FH) für Weinbau und Oenologie, kommt bei der Erklärung des Namens so richtig ins Schwärmen: „Wenn ein Rebenfeld neu angepflanzt wird, rigolt man den Boden, das heißt, er wird tief umgepflügt. Dadurch kommt die darunterliegende Erde, der sogenannte Rotliegende, nach oben. Sie bildet, bedingt durch den hohen Eisengehalt, eine rote Fläche. Wenn dann die Sonne darauf scheint, schimmert das wie in der Hölle – deshalb Höllenpfad. Und Rieslingtrauben gedeihen auf diesem Boden am besten.“
Davon konnten sich die zahlreichen Gäste selbst überzeugen. Als kulinarische Unterlage für den Wein gab's Schmalzbrote, Flammkuchen und Grillspezialitäten. Und für diejenigen, denen der "Weinzahn" fehlt, wurden in diesem Jahr auch Bier und Kaltgetränke ausgeschenkt. Umrahmt von Live-Musik traf man Bekannte und Freunde und probierte die eine oder/und andere Weinspezialität.
„Wir sind mit der Besucherzahl sehr zufrieden“, freut sich Silvia Schöne, eine der Organisatorinnen aus den Reihen des CeBo, bevor sie sich wieder daran macht, Schmalzbrote zu schmieren, die reißenden Absatz finden. Ohne viele ehrenamtliche Helfer im Hintergrund ist so ein Fest gar nicht zu stemmen. „Wir bedanken uns ganz ausdrücklich bei der Familie Recht, die in den letzten zwei Jahrzehnten einen großen Teil der Organisation übernommen hat“, versichert Schöne.
Kein guter Standort für Kunstmarkt
Nicht ganz so zufrieden mit der Resonanz waren die Teilnehmer des am Freitag auf dem Alten Markt stattfindenden 2. Borbecker Kunstmarktes.
„Im letzten Jahr, als wir in der Fußgängerzone standen, hatten wir wesentlich mehr Besucher“, erzählt Christoph Fehrmann. Seine phantasievollen Skulpturen, Garderoben und Gartenleuchten aus Treibholz, alten Werkzeugen und Holzresten muss er dann am Ende des Tages wieder mit nach Hause nehmen. „Hier auf dem Markt kommt kaum jemand vorbei“, bedauert er, „aber es war ein sehr entspannter Nachmittag und das eine oder andere nette Gespräch konnten wir dann doch führen.“
Auch Nicole Louwen war schon im letzten Jahr dabei. Dieses Mal hat sie sich auf Landschaften mit und ohne Menschen spezialisiert und auf orientalische Städte. Die ausschließlich mit Spachtel und Malmesser hergestellten Acrylarbeiten mit ihrer zurückhaltenden Farbgebung strahlen eine ganz besondere diffuse Stimmung aus. „Der Standort ist in diesem Jahr nicht optimal, aber wenigstens das Wetter ist gut“, kann sie dem Ganzen dann doch noch was Gutes abgewinnen. Tanja Hausmann (l.) und Karin Kroopmann präsentierten ihre Arbeiten auf dem 2. Borbecker Kunstmarkt. Dazu waren Interessierte am Freitag auf den Borbecker Platz eingeladen. Die Resonanz war in diesem Jahr aber weniger gut als bei der Premiere.
Text: Doris Brändlein
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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