Tolle Stimmung im Seniorenclub - heute schon gelacht?
Von Carmen Dluzewski
Wie isset?“ Mit diesen munteren Worten begrüßt Pfarrer Hermann Walter die Teilnehmerinnen des Seniorenclubs an der Ohmstraße mit einem Handschlag.
„Jut“ erklingt es fast im Chor, denn 30 muntere Seniorinnen und ein Senior sitzen im Gemeindezentrum in der Runde und blicken erwartungsvoll zu Pfarrer Hermann Walter. Im schönsten Ruhrgebietsdialekt hält er eine kleine Andacht zum Thema Pfingsten. Aufmerksam werden seiner Worte gelauscht und so manches mal geht ein Schmunzeln durch die Runde. Wer jetzt annimmt, Senioren mögen es nicht laut, der irrt, denn die zwei Lieder, die gesungen werden sind alles andere als leise! Die Freude der Menschen ist sehr deutlich zu hören.
Nach der kurzen Andacht freuen sich alle auf die Unterhaltung bei Kaffee und Kuchen.
Heute wurde der Kuchen von einer Dame gespendet, die Geburtstag hatte. So darf sie sich ein „Kuchenlied“ wünschen: "Stern, auf den ich schaue", wird begeistert lautstark gesungen. Helga Kreuh, 81 Jahre, ist leidenschaftliche Kuchenbäckerin und sorgt für die Leckereien. „Ich engagiere mich schon seit 18 Jahren in diesem Kreis. Er ist für mich wie eine Familie“, schwärmt Helga Kreuh. Sie ist sehr stolz auf ihr Team, ohne das dieser Kreis nicht existieren könnte.
Da wäre zum Beispiel Rosemarie Greifenhagen, 75 Jahre, die regelmäßig einkauft, Tische deckt und die leckersten belegten Brötchen herstellt. „Rosi, du bist ein Schatz““ ruft eine ältere Dame und ein Strahlen geht über ihr Gesicht, als sie nicht nur ein Stück Kuchen, sondern eine kurze Umarmung erhält.
Beeindruckend ist auch die ehrenamtliche Tätigkeit von Waltraud Gehring. Die 88jährige leitet seit vielen Jahren die Gruppe „Sitzgymnastik mit Musik“. Um sich geistig und körperlich fit zu halten hat sie dafür spezielle Lehrgänge besucht, um ihr Wissen an andere weiter zu geben. „Mit meinem guten alten Plattenspieler lege ich flotte Musik speziell für Seniorentanz auf und dann geht es los, denn wer rastet, der rostet“ freut sich Waltraud Gehring. „Viel gelacht wird auch bei meinem Spielkreis, den ich Donnerstags leite. Das beste Spiel aller Zeiten: Mensch ärgere dich nicht, sorgt immer wieder für ausgelassene Stimmung“, so Waltraud Gehring.
In dieser munteren Runde hat jeder etwas Wichtiges mitzuteilen. Ruth Kühnel, 83 Jahre: „Hier kann man jeden Tag etwas mitmachen. Auch der Kindergarten in der direkten Nachbarschaft ist ein Segen. Wir sind immer froh, wenn das Wochenende vorbei ist und wir wieder das Kinderlachen hören“. Die regelmäßigen Besuche der Kindergartenkinder zu Advent- und Weihnachtsfeiern bringen den Senioren und Seniorinnen immer besonders viel Freude in ihren Alltag.
Auf die Frage, was den älteren Menschen in ihrem Stadtteil nicht gefällt, beginnt eine lebhafte Diskussion. „Am liebsten würden wir eine Seniorendemo für die Sauberkeit in unserem Stadtteil veranstalten“ ist zu hören. „Überall wird Müll liegen gelassen, zum Beispiel auf dem Vorplatz der Kirche. Sperrmüll steht wochenlang herum und wird durchstöbert. Wir wünschen uns sehr, dass die Entsorgungsbetriebe die Altendorfer Bürger besser aufklärt, wie mit Müll umzugehen ist.“ Pfarrer Walter verspricht die Senioren und Seniorinnen zu unterstützen, wenn sie sich für die Sauberkeit einsetzen möchten. „Es wäre schön“, so ein weiterer Beitrag“, wenn es mehr Bänke in Altendorf gäbe und nur dort Fußball gespielt werden würde, wo ein geeigneter Platz dafür ist“.
Schließlich meldet sich der einzige Mann der Runde, Hans Ebben, 86 Jahre, zu Wort: „Altendorf wird in 20 Jahren ein Kurort sein“, prophezeit er. Die Damen der Runde stimmen ihm zu und wünschen, dass er Recht behalte.
Wer gerne einmal an einigen Treffen teilnehmen möchte, kann sich gerne an Schwester Ute Schweitzer wenden. Sie gibt gerne Auskunft und heißt alle Willkommen. Sie ist zu erreichen unter Telefon: 62 84 93
Autor:Carmen Dluzewski aus Essen-West |
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