Sticken ist ihre große Leidenschaft

Schon als Kind hat Ulrike Domhardt gerne Handarbeiten gemacht. Das Sticken ist bis heute die große Leidenschaft der 65-Jährigen. Bis zu acht Stunden täglich sitzt die Borbeckerin über ihren Stoffen, erarbeitet Stich für Stich die kunstvollen Motive. 161 Bilder hat Ulrike Domhardt bislang gestickt. Landschaften, die bayrischen Königsschlösser, aber auch biblische Motive oder solche historischer Gobelins. Viele hat die Borbeckerin verschenkt. Verwandte, aber auch Altenheime und Krankenhäuser durften sich über ein Stickbild von Ulrike Domhardt freuen. „Mir macht das einfach unheimlichen Spaß“, berichtet die Borbeckerin, die 28 Jahre lang im Philippus Stift tätig war. Auch während ihres Berufslebens hat Ulrike Domhardt Nagel und Garn nie aus der Hand gelegt. Heute sind es oft acht und mehr Stunden, die die Frühpensionärin über ihren Bildern verbringt. Beim Blick in Ulrike Domhardts Wohnzimmer wird ihre große Leidenschaft für die Stickerei sofort deutlich. Die Wände sind voller „Domhardts“. Auf dem Tisch stehen ordentlich sortiert Kisten mit den verschiedenen Garnen, in den Schränken werden die zahlreichen Motivvorlagen und Muster aufbewahrt. Eine Arbeitsleuchte sorgt für gutes Licht. „Die brauch ich spätestens im Herbst wieder. Dann wenn es frührer dunkel wird.“ Für ihr jüngstes Werk - ein mittelalterliches Motiv rund ums Schachspielen- hat die Borbeckerin 582 Stränge Garn verarbeitet. Kein ganz billiges Vergnügen. Die Materialkosten für Garn, den Stoff und den Rahmen belaufen sich bei einer solch großformatigen Arbeit schnell auf 1500 Euro und mehr. Investitionen, die Ulrike Domhardt gerne tätigt. „Beim Sticken vergess ich einfach alles um mich herum.“ Ein erklärtes Lieblingsmotiv hat die Borbeckerin nicht. „Ich find eigentlich alle gut. Deshalb weiß ich auch noch nicht, was ich als nächstes arbeiten werden.“ Noch hat sie eine Menge zu tun mit Teil zwei der Schach-szenerie. Seit November arbeitet Ulrike Domhardt daran. Tag für Tag und immer voller Begeisterung. Das verwirrende Spiel der Farben bringt sie nicht aus der Ruhe. Immer wieder wirft sie einen Blick auf die Vorlage, um keinen falschen Stich zu setzen. „Gerne würde ich meine Arbeiten auch mal wieder ausstellen“, verrät Ulrike Domhardt. Die letzte Ausstellung der Borbeckerin liegt bereits eineinhalb Jahre zurück. Im Altenkrankenhaus St. Josef in Kupferdreh waren die kunstvollen Stickereien der Borbeckerin damals zu bewundern.
Ihre Arbeitsmaterialien muss Ulrike Domhardt heute bestellen. „Das war früher anders“, erzählt sie, „da gab es eine Menge Geschäfte, die Handarbeitsbedarf verkauften.“ Neben ihren Bildern hat die Borbeckerin immer wieder auch Tischdecken gearbeitet. „Über 600 sind es wohl in all den Jahren geworden.“
Ihr handwerkliches Können und ihre Erfahrung gibt die 66-Jährige gerne weiter. „Ich bekomme häufiger Besuch von Kindern aus der Nachbarschaft, die gerne sticken.“ Mit Vorlagen und Mustern ist die Borbeckerin auch hier gerne behilflich.