Sprayer-Spur zieht sich durch Borbeck
Für eine ganze Reihe Hausbesitzer und Mieter war es kein schönes Erwachen. Sie mussten morgens in der Frühe feststellen, dass jemand über Nacht „Hand angelegt“ hatte. Und zwar mit der Sprühdose. Auf Fassaden, Autos und Haustüren haben sich der (oder die) Sprayer „verewigt“.
„Ich habe den Schaden am frühen Samstagvormittag bemerkt“, berichtet ein betroffener Hausbesitzer dem Borbeck Kurier.
An seinem Eigenheim ist die Fassade Ziel der Sprayer- Attacke geworden. „Die muss nun komplett neu gemacht werden. Da es sich um einen speziellen Wärmeschutzputz handelt, kann ich da nicht einfach mit der Wurzelbürste ran“, ärgert sich der Mann. Wer die Kosten für den Neuanstrich übernimmt, ist noch unklar. „Ich habe das Ganze bei der Polizei angezeigt und sofort meiner Versicherung gemeldet.“ Doch ob die Wohngebäudeversicherung des Mannes den Graffiti-Schaden abdeckt, wird zur Zeit noch geprüft. „Ansonsten bleibe ich auf den Kosten sitzen.“ Und damit stünde der Borbecker nicht alleine. In der Stollbergstraße, der Neustraße und auch im Leimgardsfeld hat der Sprayer seine Spuren hinterlassen. „Auf Fassaden, Haustüren und Autos. Sogar deren Reifen wurden in Mitleidenschaft gezogen und selbst Hecken mit Tags verziert“, berichten die Betroffenen.
Polizei hat noch keine Erkenntnisse
Aus den hinterlassenen Signaturen konnte die Polizei bislang noch keine Rückschlüsse ziehen. „Allerdings gelingt es uns häufig, wenn auch mit Verzug, die Verursacher zu ermitteln“, weiß Peter Elke, Pressesprecher der Polizei. Wie hoch der entstandene Sachschaden ist, kann die Polizei nicht genau beziffern.
Gleich mehrere Anzeigen zur Sachbeschädigung durch Graffiti in den betroffenen Straßenzügen sind bei den Beamten eingegangen. „Allerdings“, so gibt Peter Elke zu bedenken, „handelt es sich nicht bei jeder Schmiererei um den Tatbestand der Sachbeschädigung. Dieser liegt nur dann vor, wenn die Substanz Schaden genommen hat. Das wird im Einzelnen geprüft.“
Betroffen von den Schmierereien sind auch mehrere Häuser der Immeo Wohnen Service GmbH in der Stollbergstraße. „Wir haben die Verunstaltung der mit hohem Mitteleinsatz neu gestalteten Fassaden in Borbeck mit Unverständnis zur Kenntnis genommen“, heißt es in einer ersten Stellungnahme des Unternehmens. Seitens Immeo wird nun in einem ersten Schritt Anzeige erstattet. Im weiteren Verlauf sollen die Graffiti an den Häusern zeitnah beseitigt werden.
Hoffnung auf Erhalt
Aufgrund der Struktur der Fassadenflächen (Putz) müssen die betroffenen Flächen neu gestrichen werden. „Wir hoffen, dass künftig die gerade im Wohnbereich um die Stolbergstraße herum mit hohem Investitionseinsatz durchgeführte Fassadengestaltung nachhaltig erhalten bleibt und damit zu einer dauerhaften Aufwertung des Borbecker „Stadtbildes“ beiträgt“, so Immeo.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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