Seit 10 Jahren ein Aktivposten im Kultur-Historischen Verein

Viel Zeit hatte Eleonore Drese in den vergangenen Wochen nicht. Die Vorweihnachtszeit bot ihr wenig Raum zum Innenhalten und Durchatmen. „Fast jeden Tag bin ich in der Alten Cuesterey“, erzählt die Kassenwartin des Kultur-Historischen Vereins.
Die Borbeckerin gehört zu den Aktivposten des Vereins. Derzeit steht bei den Dreses alles unter dem Motto „Alle Jahre wieder“.
„Das ist der Titel der Ausstellung naiver polnischer Krippenkunst, die noch bis zum 9. Januar in der Alten Cuesterey zu sehen ist“, erzählt die Borbeckerin.
In den Räumen am Weidkamp werden die Kostbarkeiten aus der Sammlung der Eheleute Kappert gut gehütet. Eleonore Drese ist diejenige, die verantwortlich für den Aufsichtsplan zeichnet. Knapp 20 freiwillige Helferinnen und Helfer stehen ihr dabei zur Seite. „Wir sind zumeist zu dritt als Aufsicht im Einsatz“, berichtet sie.
Auch ihr Mann Werner sitzt ein- bis zweimal in der Woche in den Ausstellungsräumen und hat ein Auge auf die hölzernen Kunstwerke. Über die polnischen Krippen der Eheleute Kappert ist Eleonore Drese vor genau zehn Jahren zum Kultur-Historischen Verein gekommen, schon damals lockte die Ausstellung mehr als 3.000 Besucher nach Borbeck. „Es war kurz vor Weihnachten und ich bin auf dem Weg zum Einkaufen an der Alten Cuesterey vorbeigekommen“, erinnert sich die Kassenwartin zurück.
Das Hinweisschild auf die Ausstellung hat sie neugierig gemacht. „Ich bin rein und hab mir die Krippen angeschaut.“ Zuhause gerät sie ins Schwärmen. Erzählt Ehemann Werner begeistert von den naiven Kunstobjekten. „Das musst du dir unbebedingt ansehen, habe ich ihm gesagt.“
Ihren Vorsatz haben die Eheleute dann auch in die Tat umgesetzt und wurden von Jürgen Becker, dem Vorsitzenden des Kultur-Historischen Vereins, prompt zu einem weiteren Besuch eingeladen.
„Zu einem Dia-Vortrag über Polen, der damals im Rahmenprogramm der Ausstellung zu sehen war“, erinnert sich Eleonore Drese an den besonderen Abend. Als sie mit ihrem Mann am Weidkamp eintraf, wartete dort bereits ein Begrüßungskomitee. „Wer von Ihnen kommt denn zuerst rein, wurden wir von Herrn Becker gefragt. Mein Mann ließ mir großzügig den Vortritt und machte mich somit zur 2.000 Besucherin der Krippenausstellung.“
Der Kontakt zum Kultur-Historischen Verein riss seitdem nicht mehr ab, die Dreses wurden Mitglied. Im April 2001 übernahm Eleonore Drese das Amt der Kassenprüferin, heute ist sie Kassenwartin und „gute Seele der Alten Cuesterey“ und bei den meisten Veranstaltungen mit dabei.
„Wir sind 42 Jahre verheiratet. Da hält die Beziehung ein solches ehrenamtliches Engagement aus, auch wenn es zeitintensiv ist.“
An den Wochenenden und sogar an den Feiertagen stehen die Dreses bereit, um die Aufsicht zwischen all den Krippenkunstwerken zu übernehmen. „Und ganz ehrlich. Das hat für mich nichts mit Stress zu tun. Ich empfinde das als schönen Ausgleich.“

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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