Pino zeigt´s allen

Pino kam als einjähriger Hengst zu Britta Becker. | Foto: Winfried Winkler
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  • Pino kam als einjähriger Hengst zu Britta Becker.
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Überall wo Britta Becker und Pinocchio auftauchen, ziehen sie die Blicke auf sich. Nicht dass es an sich schon ungewöhnlich ist, mit einem Pony an Dressurwettbewerben bis hinauf zur Kategorie M teilzunehmen. Wenn es sich bei besagtem Pony dann auch noch um einen Dülmener Wildfang handelt, trifft das umso mehr zu. Knapp 15 Jahre lang sind die Essenerin Britta Becker und ihr Pinocchio bereits ein Dream Team. Als Jährigen ersteigerte Becker ihn beim traditionellen Wildpferdefang im Merfelder Bruch. „Ich weiß noch genau, die Nummern 8, 25 und 47 fand ich interessant. Pino war die Nummer 25 und für ihn hab ich ja dann auch den Zuschlag erhalten.“ Zum Glück, denn im Stall von Britta Becker hat sich der Hengst prächtig entwickelt. Dabei hatte die Borbeckerin ihn ursprünglich nur als Zustellpferd für ihre Stute erworben. Als die dann trächtig wurde und nicht mehr geritten werden durfte, begann Britta Becker damit Pino einzureiten.“ Eine beinahe ebenso gute Idee wie den Kauf des kleinen Hengstes. Denn der schaffte es, seine Besitzerin ganz schnell von seiner großen Lern- und Leistungsfähigkeit zu überzeugen. Pino ist wohl der einzige Wildfang aus dem Merfelder Bruch, der eine M-Dressur geht und sich da auch bereits über Platzierungen freuen darf. Jana heißt die junge Dame, die auf Turnieren hoch oben in seinem Sattel sitzt. „Jana ist die Tochter einer Nachbarin. Angefangen hat ihre Turnierkarriere mit Pino mit der Frage, ob sie den Hengst denn wohl mal reiten dürfe“, erinnert sich Britta Becker. Längst ist Jana aus dem Alter raus, in dem sie mit Pino auf Ponyturnieren die Konkurrenz in ihre Schranken weisen konnte. Aber auch im Großpferdebereich haben die beiden ein uns andere Mal überzeugt.
„Obwohl wir sowohl in den Kreisen der Kampfrichter als auch von den anderen Startern zunächst belächelt werden. Es ist schon etwas besonderes, mit einem Pony zu melden. Die Leistung muss absolut top sein, wenn man schon so anders aussieht als die anderen.“ Eine Aufgabe, die Britta Beckers Hengst und seine Reiterin bislang mehr als einmal ohne Probleme gemeistert haben.
Seit 2002 ist Pino ein richtiges Dressurpferd. Seit dem hat sich der Hengst in seiner Leistung immer weiter gesteigert. „Mal schauen, wohin es noch geht“, so seine Besitzerin. Mehr als fünf bis sechs Turniereinsätze pro Jahr sind es aber nicht, die Pino und Jana gehen. „Das wird sonst zu viel, schließlich ist Pino mittlerweile 16.“ Und auch sein Restprogramm ist ordentlich. Denn als waschecher Wildfang ist er in zahlreichen Showprogrammen mit dabei. Sogar auf der Equitana war er bereits als Showact zu bewundern. Britta Becker gehört als Veranstaltungsleiterin mittlerweile zum Vorstand der IG Dülmener Wildpferd. „Ich möchte vielen Pferdefreunden einfach Mut machen, Pino ist ein tolles Beispiel dafür, wie sich so ein Hengstfohlen entwickeln kann. Sicherlich gehört auch Glück dazu, ich habe am Versteigerungstag nicht wissen können, wie toll er einmal gehen wird, wie elegant er sich bewegen kannund wie wissbegierig er ist.“ Wie tief das Vertrauen zwischen Britta Becker und ihrem „Wildpferd“ in den vergangenen Jahren gewachsen ist, zeigt sich immer wieder auch beim Umgang Pinos mit Kindern. Beim Familientag „Tiere auf dem Bauernhof“, zu dem der Kultur-Historische Verein Borbeck auf den Steenkamp Hof eingeladen hatte, war Pino eines von sechs Pferden, die dort zum Ponyreiten für die Kinder bereit standen. Geduldig ließ sich der 16-jährige Hengst über die Wiese führen und machte seiner Besitzerin wieder einmal deutlich, dass sie genau den richtigen Griff getan hat.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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