„New Wine Generation“ sammelt für hilfsbedürftige Ghanaer
Der Keller von Regina Amoah platzt aus allen Nähten. Kleidung und Spielzeug, Nähmaschinen und Wasserkocher stapeln sich hier in Kisten und Koffern. Doch die Borbeckerin hat keineswegs ein Ordnungsdefizit. Sie sammelt Spenden für hilfsbedürftige Menschen in Ghana. Noch an zwei Samstagen vor Weihnachten auf der Kettwiger Straße.
Dass der eigene Keller dafür längst zu klein geworden ist, das stört die gebürtige Afrikanerin keineswegs. Sie freut sich über jede Unterstützung, welche sie für ihre ehrenamtliche Hilfsaktion erhält. Und für räumliche Abhilfe ist bereits gesorgt: Pfarrer Günther Kern-Kremp von der Evangelischen Kirchengemeinde Borbeck-Vogelheim stellt zur Unterbringung der Spenden eine Garage am Interkulturellen Gemeindezentrum Kreuzer zur Verfügung.
Angefangen hat Regina Amoah in kleinem Kreise. Sie brachte Kinder aus der Umgebung mit ghanaischer Herkunft zusammen, um gemeinsam zu essen und über Gott zu sprechen. Bald wurden die Veranstaltungen größer, es wurde gesungen und getanzt. Einmal jährlich lädt sie seither auch zu größeren Events ein. Im September 2011 wurde „New Wine Generation“, ein Verein zur Unterstützung von hilfsbedürftigen Menschen, gegründet. Um nicht nur den Kindern und Menschen vor Ort zu helfen, sondern auch jenen in Afrika. Im Fokus stehen da Kinder und Krankenhäuser in Ghana.
Wichtig ist es Amoah aber, nicht einfach Geld in das Gebiet zu überweisen, von dem sie nicht nachvollziehen könne, ob es nicht in irgendwelchen Regierungskassen versacke. Und auch kurzfristige, vorrübergehende Hilfsmaßnahmen sind nicht ihr Ziel. Vielmehr will sie mit dem Verein den Ghanaern helfen, sich selbst zu helfen. So investiert sie Spendengelder, die sie auch auf der Straße sammelt, zum Beispiel in Blöcke und Stifte, um Schulbildung zu unterstützen. „Das ist dort nicht selbstverständlich“, weiß die seit rund 20 Jahren in Deutschland lebende Frau und ist dankbar für die gute Ausbildung ihrer beiden Söhne. Viele junge Menschen in ihrer Heimat hätten noch immer keinen Abschluss und keinen Arbeitsplatz. „Deshalb auch die Nähmaschinen“, erklärt sie. Ihr Traum ist es, Räumlichkeiten zu finden, um darin Frauen das Nähen von Kleidung beizubringen, um ihnen ein Leben auf der Straße, Schicksale wie Prostitution, zu ersparen. Realisieren möchte sie dies in Zusammenarbeit mit ihrer in Afrika lebenden Verwandtschaft sowie Unterstützern wie eben der Kirchengemeinde. Und natürlich Menschen, die bereit sind, zum guten Zwecke auszusortieren oder schlicht ein paar Euro in die Spendendose zu werfen. „Die wird auch nicht geöffnet, sondern ordentlich zur Sparkasse gebracht“, verspricht Amoah.
Möglich ist das Spenden - bei kleiner musikalischer Darbietung - am Samstag, 15. und 22. Dezember, jeweils von etwa 12 bis 18 Uhr an der Kettwiger Straße in der Essener Stadtmitte.
Weitere Infos oder den Kontakt zu Regina Amoah gibt es außerdem unter Tel. 0175 / 8 13 55 24.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
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