Müllentsorgung in der Kleingartenanlage Hagedorntal sorgt für Ärger
Johannes Rosendahl ist die Müllentsorgung leid. Zumindest was die öffentlich zugänglichen Körbe in der Kleingartenanlage Hagedorntal (zwischen Schloßstraße und Schnitterweg) in Essen-Borbeck betrifft. Eine Lösung muss schnell her.
„Ich ekele mich“, platzt dem Kleingärtner bald der Kragen. Die Beutel am Rande der Spielwiese seien voll von Hundekot und Spritzen. Besonders unangenehm sei das bei Regenwetter. „Dann laufen die Körbe richtig voll“, Deckel gibt es nämlich keine. „Aber der Vorstand reagiert einfach nicht“, sehe stattdessen zu, wie ältere Damen den Müll im Bus mitschleppten, um ihn zuhause zu entsorgen. „Das geht so einfach nicht, ich habe selbst auch schon Ausschlag bekommen, es muss eine andere Regelung her“, fordert Rosendahl.
„Diesen Monat bin ich dran“, ist der Vorstandsvorsitzende Helmut Freund von dem Problem natürlich auch selbst betroffen. „Und ich mache das auch nicht gern, weil die Leute da einfach alles reinwerfen.“ Rücksichtslos sei das, ein generelles Problem öffentlicher Anlagen. Dennoch kann er den Ärger nicht ganz verstehen. „Es gehört eben zu den Gemeinschaftsaufgaben in der Anlage.“ Und weil der Dienst reihum gehe, sei jeder Kleingärtner auch nur einmal pro Jahr am Zuge. „Und bisher hat Herr Rosendahl die Entsorgung doch auch erledigt.“
25 Euro Mahngebühren
Damit ist aber Schluss. Johannes Rosendahl will die Aufgabe partout nicht mehr erfüllen. Eine Mahnung über 25 Euro hat er bereits empfangen. Beziehungsweise seine Tochter, die eigentlich Pächterin der Anlage ist. „Mit der würden wir ohnehin gern mal sprechen“, fordert der Vorstand ein. Seit der Vertragsunterzeichnung sei kein Kontakt mehr zustande gekommen. „Immer nur mit dem Vater, der sich ja auch allgemein gut um den Garten kümmert, sonst ist ja alles prima“, ist Freund nicht auf Streit mit dem Gartennachbarn aus. „Aber wenn er seine Pflichten nicht mehr erfüllt, müssen wir eben seine Tochter als korrekte Ansprechpartnerin in die Verantwortung nehmen.“ Sämtliche Briefe an die Pächterin - eine Telefonnummer habe der Vorstand nämlich nicht - seien aber bisher ins Leere gelaufen, sprich unbeantwortet. Notfalls wende man sich damit auch an den Kleingärtner-Stadtverband.
Ob regulärer Pächter oder nicht, der bisher geduldete Vater Rosendahl drängt auf eine Neu-Regelung. „Warum keine externe Entsorgung, also eine Firma damit beauftragen?“, fordert er zumindest eine Diskussion ein und will die anderen Kleingärtner in dieser Sache auf seiner Seite wissen. „Nicht machbar“, glaubt Helmut Freund, dafür seien die Entsorgungsbetriebe nicht zuständig.
Das sieht Rolf Friesewinkel von den Essener Entsorgungsbetrieben anders. „Wir sind ein Dienstleister. Wenn wir eine Anfrage bekommen, machen wir auch ein Angebot“, verspricht er Hilfe, wenn die Kleingärtner sich eben für diese Lösung entscheiden. Natürlich nicht kostenfrei, aber umgelegt auf alle 80 Parteien könnte dies eventuell eine für alle Betroffenen vertretbare Möglichkeit sein. „Das wird so in der Praxis auch schon umgesetzt, beispielsweise im Kleingarten Hohe Birk in Haarzopf“, so Friesewinkel.
Helmut Freund hat sich die Telefonnummer der EBE nun notiert und will sich einmal genau nach den Konditionen erkundigen. Inwieweit man diese dann tatsächlich in Anspruch nimmt, muss wohl gemeinschaftlich entschieden werden. „Es ist doch eine ruhige Anlage, eine gute Gemeinschaft, das soll auch so bleiben“, hofft Freund.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
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