Mitfahrerbänke auf dem Höhenweg sollen Einkauf erleichtern
In den sozialen Netzwerken wird das Thema schon lange diskutiert. Anzeigen, in denen ein Nachmieter für das Ladenlokal am Höhenweg 66 gesucht wurde, waren im Netz aufgetaucht. Und damit natürlich auch die Frage, gehen beim Netto die Lichter aus, verabschiedet sich der kleine Nahversorger aus Unterfrintrop?
Zum Jahresende wird das der Fall sein. Dann müssen die Unterfrintroper definitiv neue Einkaufsmöglichkeiten nutzen, ob sie wollen oder nicht.
Vor allem für die älteren, weniger mobilen Anwohner tut sich damit ein neues Problem auf. Denn für sie sind die umliegenden Einkaufsmöglichkeiten - dazu gehört dann zukünftig auch das neue Nahversorgungszentrum an der Frintroper Straße mit Rewe und Aldi - nicht ganz leicht erreichbar.
Das Problem ist bekannt. Die Schließung des Lebensmittlers ist letztendlich nur der traurige Schlusspunkt einer langjährigen Entwicklung. Immer mehr Gewerbetreibende haben sich aus dem Bereich zurückgezogen. Früher gab es einmal einen funktionierenden Wochenmarkt - davon ist aktuell ein Stand übrig - Lebensmittel, einen Drogerie-Markt, Blumen, Fleisch und Wurst und natürlich eine Filiale der Sparkasse.
Tannenbäume und Maifest
Der Bürger- und Verkehrsverein versucht in der Vorweihnachtszeit mit geschmückten Tannenbäumen für ein wenig Glanz zu sorgen. Zudem wird auf dem Markt in den Mai gefeiert. Das alles sorgt für eine kurzfristige Belebung. Mehr aber nicht. Das Problem der fehlenden Infrastruktur haben auch IHK, Wir für Frintrop und der Bürger- und Verkehrsverein erkannt und nach Auswertung der Fragebogenaktion (Wir berichteten) Überlegungen zu einer Verbesserung der Situation angestellt. So ist die Idee der "Mitfahrerbänke" entstanden. Diese sollen auf dem Höhenweg aufgestellt werden und zwar schon in den nächsten Wochen. Die Finanzierung ist in trockenen Tüchern. "Es hat sich ein Sponsor gefunden", freut sich Manfred Funke-Kaiser von "Wir für Frintrop". Acht bis zehn Bänke sollen entlang des Höhenwegs platziert werden. Und zwar in Gabionen-Form, so wie sie auch dem ehemaligen Plassmann-Parkplatz zu finden sind. "Die beste Lösung", findet Funke-Kaiser, "die Bänke benötigen keine Betonverankerung und sind zudem noch relativ preiswert." Im September / Oktober kann es losgehen. "Ich habe keine Bedenken, dass das Projekt bis zum Jahresende Fahrt aufgenommen hat."
Handzeichen für die Autofahrer
Die Idee, die hinter den "Mitfahrerbänken" steht, ist einfach: Wer dort Platz nimmt, signalisiert den vorbeikommenden Autofahrern per Handzeichen, dass er mitgenommen werden möchte. Die Straßenseite gibt Auskunft darüber, in welche Richtung es gehen soll. Damit kann die Schließung des Netto-Marktes zwar nicht verhindert, jedoch ein wenig abgefedert werden. "Wir bedauern die Schließung", so Funke-Kaiser, "allerdings muss man wirtschaftliche Zwänge anerkennen, die zu so einer Entscheidung führen."
Schon jetzt gibt es einen Bürgerbus, der zwischen Frintroper Markt / Höhenweg, Altenwohnheim / Frintroper Straße, Frintrop / St. Josef Kirche (Wochenmarkt) und Edeka Barkov an der Mellinghoferstraße pendelt. Jeweils mittwochs von 10 bis 12 Uhr. "Das Angebot gibt es seit acht Jahren. Die Fahrten werden gesponsert durch das Reisebüro Lotz, die Markus Apotheke, Mode Engels und Sicherheitsdienst Kreuder", so Funke-Kaiser weiter. Bis zu 25 Personen nutzen den kostenlose Shuttle-Service regelmäßig. "Der Bus kommt auch zur Frintroper Shopping Nacht am 22. September zum Einsatz." Er wird zwischen 18 und 22.30 Uhr zwischen dem Markt am Höhenweg und der Pfarrkirche St. Josef unterwegs sein.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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