Meine Kolumne: Als Praktikant beim Borbeck Kurier - Teil 3
Es wird anstrengender! Dieses Gefühl erwacht seit der letzten Ausgabe andauernd in mir, denn nach und nach muss ich immer mehr Aufgaben alleine bewältigen.
Der Stapel Meldungen, der mir auf den Schreibtisch gelegt wird, wird immer größer. Ich schreibe und schreibe und schreibe. Aber am Spaß, den ich daran habe, hat das nicht im geringsten gekratzt.
Ich werde auch immer mutiger und organisiere meine Arbeit nun allein. Vielleicht werde ich deshalb immer mehr in die Pflicht genommen? Bestes Beispiel dafür ist mein spontanes Engagement als Fotomodel. Schließlich fehlte noch ein Titelfoto für die nächste Ausgabe. Ort und Zeit standen schnell fest. In der Turnhalle des TC Heide in Bottrop sollte das Ganze stattfinden, und ehe ich protestieren konnte, hatte Redakteurin Christa Herlinger auch schon den Fotografen dorthin bestellt.
Doppelt peinlich, dass ich selbst dort Tennis trainiere, und zwar genau zur ausgemachten Zeit. Ich wollte mir die Mienen meiner Tenniskollegen gar nicht erst ausmalen. Zum Glück war noch keiner in der Halle, als ich mich auf die Bank setzen musste. „Ich bekomme hier aber das volle Programm“, sagte ich und Christa strahlte mich an. Sie hatte den ironischen Ton anscheinend nicht herausgehört. Nach dem Foto-Shooting mit Fußballschuhen, Trainingsoutfit und Ball ging der Fotograf. Meine Kollegen kamen im selben Moment, Glück gehabt!!! Nach dem Training hatte ich dann Wochenende. Im Nachhinein muss ich sagen, dass der Fahrservice von Christa eine lohnenswerte Sache ist, die man ruhig wiederholen kann (ähem). Und zum Glück scheint der Dienst auch weiterhin zum Angebot dazuzugehören.
Zu Beginn meiner zweiten Praktikumswoche hatte ich um zehn Uhr einen Termin mit dem Sicherheitsbeauftragten der WAZ Mediengruppe Reinhold Kolle und mächtig Bammel, zu spät zu kommen. Doch ich war super pünktlich und konnte den Sicherheitsbeauftragten mit meinen Fragen löchern. Zufrieden mit dem Ergebnis ging ich mit der Redakteurin nach oben in das 2. Obergeschoss. Doch kaum oben angekommen, müssen wir schon wieder runter.
Die Jahrespressekonferenz des Kulturzentrums Borbeck fand statt und das Programm wurde im Residenzsaal des Schlosses vorgestellt. Ich interessierte mich vor allem für die Brötchen auf dem Tisch. Während Christa fleißig mit schrieb, verspeiste ich zwei Hälften mit Salami. Nach knapp einer Stunde (mir kam es noch länger vor) entließen uns die Herren und Damen aus dem Konferenzsaal. Den Haufen Notizen, den ich mir während der Konferenz aufgeschrieben hatte (ich hatte nämlich nicht nur gegessen!), überreichte ich der Redakteurin mit einem gewinnenden Lächeln. Ich hatte mich erfolgreich aus der Arbeit herausgeredet.
Schließlich musste ich auf Hendrik Düring, meinen Geschichtslehrer, warten, der mir als Praktikumslehrer zugewiesen wurde. Jeder Praktikant unserer Schule wird, liebe Leser, einmal in seinem Praktikum von einem zufällig ausgewählten Lehrer besucht. Da war ich keine Ausnahme. Als ich ihn von der Rezeption abgeholte, erzählte ich ihm von meinem Praktikum und stellte ihn in der Redaktion vor. Es war schön, ein bekanntes Gesicht aus der Schule wiederzusehen, auch wenn es nur ein Lehrer war. Doch nach einem kurzen Gespräch ging er wieder und ich nahm für den Heimweg ausnahmsweise wieder mal den Bus. Feierabend! Aber nur für diesen Tag.
Wir lesen uns wieder...
Autor:Philipp Sowa aus Essen-Borbeck |
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