Meine Kolumne: Als Praktikant beim Borbeck Kurier - Teil 1
„Hallo, du bist also Philipp. Komm ich führe dich rum.“ So ging es los. Seit Wochenanfang bin ich der neue Praktikant beim Borbeck Kurier. Ich schaue Sara Holz und seit heute auch der aus dem Urlaub zurückgekehrten Redakteurin Christa Herlinger über die Schultern. Folgen Sie, liebe Leser, mir in meiner Kolumne zwei Wochen hinter die Kulissen Ihres Wochenblatts.
Beworben habe ich mich im September. Seither freue ich mich auf den Job. Vor allem, um zu erfahren, wieviele Postkarten, Briefe und Bilder so in einer Redaktion eintrudeln können, wenn es wieder einmal etwas zu gewinnen gibt. Aber von vorn.
Am Montagmorgen klopfte ich an der Tür. Naja, erst einmal verlief ich mich in die Tiefgarage des enormen Zeitungsgebäudes und hatte schon Angst, gleich am ersten Tag nicht nur vom Gelände geworfen sondern gleich mit dem Polizeiauto zurück nach Hause gebracht zu werden. Soweit kam es zum Glück nicht. Dafür wurde mir der Zutritt in die Innenräume erst einmal verwehrt. „Da muss ich erst oben anrufen“, schnatterte die Empfangsdame (die übrigens wirklich sehr nett war, sorry) und meldete mich im Redaktionsbüro an.
So, wie es mir erging, ergeht es allen Besuchern hier an der Bert-Brecht-Straße 29. Kein Hereinkommen ohne Anmeldung oder Abholung. Zutritt nur für Befugte. Die Sicherheitsbestimmung sind ganz schön hoch: An der Fassade überall Kameras und Türen, die nur per Sicherheitskarte zu öffnen sind. „Aber nicht nur außerhalb, auch im Gebäude gibt es diese Schutzmechanismen, dicke Panzerglastüren und 24-Stunden-Rundum-Überwachung gehören zum Standard“, bestätigte Sara noch mein verdutztes Gesicht. Ganz so ist es natürlich nicht, aber ehrlich, es kommt dem schon sehr nahe.
Nach einer sehr - sehr, sehr - langen Vorstellungsrunde durchs Haus, ich konnte gar nicht fassen, wie groß dieses Gebäude ist, und vielen vielen Namen - ganz ehrlich, ich gebe es damit schon jetzt auf -, landeten wir auf dem Flur im zweiten Stock. Vorbei an allen anderen Redaktionen - denn wie ich lernte, sitzen hier nicht nur der Borbeck Kurier sondern ebenso die Stadtanzeiger Nord, Süd und West - ging es ins hinterste Büro, wo meine neue Redaktion ihren Sitz hat. „Der rechte Schreibtisch am Fenster, das ist vorerst deiner“, wies Sara mich ein. Klasse, mit Blick direkt auf eine Essener Hauptverkehrsstraße, so laut, dass an Frischluft gar nicht zu denken ist. Nachdem ich Platz genommen habe, folgt erst einmal ein Crash-Kurs in Zeitung und Design. Gleich danach darf ich mich schon selbst an den Computer setzen und meine ersten Meldungen entwerfen, ganz getreu den Vorgaben meiner „Praktikantenbibel“. Dabei habe ich einen Riesenspaß. Auch wenn ich mir teils vorkomme wie ein anzulernendes Kindergartenkind. Der Neue zu sein bedeutet eben vor allem erst einmal Fehler zu machen, viele Fehler, und noch mehr Nachzufragen. Mit dieser, meiner neuen Kolumne, und dem entsprechenden Fotoshooting dazu, war mein erster Tag vorbei. Aber: Ich durfte wieder kommen. Und das ist doch definitiv besser, als zurück auf die olle Schulbank ... Wir lesen uns wieder ...
Autor:Philipp Sowa aus Essen-Borbeck |
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