Mein Praktikum (5) ... beim RWE-Heimspiel im Stadion Essen

Mit Martin Kremens gehe ich auf die Reise: Praktikum beim RWE-Heimspiel. Los geht es an der Helmut-Rahn-Statue zu Füßen des Stadions Essen. Fotos: Mischa Briese
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  • Mit Martin Kremens gehe ich auf die Reise: Praktikum beim RWE-Heimspiel. Los geht es an der Helmut-Rahn-Statue zu Füßen des Stadions Essen. Fotos: Mischa Briese
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„Keine Durchfahrt!“ Bevor mein nächster Arbeitseinsatz los gehen kann, drehe ich erst mal eine Ehrenrunde. Der Parkwächter lässt mich nicht durch. Drei Stunden vor Spielbeginn sind die Plätze direkt vor der Geschäftsstelle am Stadion Essen bereits tabu. Auch als Praktikantin von Rot-Weiss Essen (RWE) bekomme ich da keine Extrawurst.

Glücklicherweise ist der Fan-Andrang gegen 16.30 Uhr - angepfiffen wird die Partie gegen Fortuna Düsseldorf II erst um 19.30 Uhr - noch nicht groß und eine Stellfläche für meinen grünen Flitzer schnell gefunden. Dennoch komme ich jetzt ein paar Minuten zu spät, das erste Mal in meiner Praktikumsserie.

Martin Kremens sieht es locker. Hinter den Kulissen des Viertligisten geht es zu diesem Zeitpunkt noch ganz entspannt zu. Die Briefings der Hostessen und der Security-Mannschaft laufen. Die VIP-Bereiche sind soweit eingerichtet. „Wir können uns zuerst mal den Medienbereich anschauen.“ Soll mir recht sein, da kenne ich mich wenigstens schon ein kleines bisschen aus.

Auch für die Presse steht schon fast alles schon bereit. Suppe, Mettbrötchen und kalte Getränke sollen die Journalisten bei Laune halten. Arbeitende Gäste kommen schließlich erfahrungsgemäß mit knurrenden Mägen. Eine persönliche Kontrolle des Kühlschranks lasse ich mit nicht nehmen. „Dafür sind wir aber nicht verantwortlich, das macht der Catering-Service“, erklärt mir Martin, der seit Kurzem zum offiziellen Praktikanten-Team von RWE gehört und wie die Jungfrau zum Kinde heute zu einer eigenen Mitarbeiterin gekommen ist.

Seine Kollegin nimmt derweil Augenmaß am Podium, wo speziell die Trainer nach Spielende zu Verlauf und Ergebnis Rede und Antwort stehen müssen. „Die Getränke der Sponsoren sollen ganz akkurat stehen, da bin ich pingelig“, gesteht Laura. Zum Trinken sind die übrigens nicht gedacht, nur zum Angucken. „Einmal hat ein Pressevertreter aber schon eine Flasche gemopst“, plaudert sie amüsiert aus. Aber doch nicht meine Kollegen, denke ich. Und grinse mit.

„Fertig. Weiter geht es.“ Ich folge Martin zu den Kassenleuten. Die haben sich in ihr geheimes Kämmerchen (ich weiß jetzt, wo es ist, verrate aber nichts) zurückgezogen, um Karten und Wechselgeld auszuteilen. „Ich habe mir einen Steven King mitgebracht“, erklärt einer der Helfer. Ich schmunzele, erhalte aber sogleich die Erklärung. „Er macht die Schicht bis zur Halbzeit.“ Angesichts des Regenwetters und der zuletzt mäßigen Auftritte des Essener Regionalligisten sei da nicht viel zu erwarten.

Nach einem Gruppenbild in einem der Kassenhäuschen und einem Abstecher in den Fan-Shop folgt die nächste Station: Ich darf bis ganz nach oben unter das Stadiondach, wo, in Nachbarschaft zur Polizei, der Stadionsprecher seine Kabine hat. „In den letzten 30 Minuten vor Spielbeginn bereite ich meine Moderation vor“, beginnt für Walter, der wie sein DJ-Partner ehrenamtlich für RWE arbeitet, gerade die Konzentrationsphase. Auch im Spielertunnel steigt jetzt die Aufregung, nervöse Einlaufkids treten von einem Beinchen auf das andere, blicken voller Erwartung gen Kabine. In den letzten Minuten geht es ganz schnell: Die Fußball-Idole kommen aus den Kabinen, schnappen sich kleine Händchen, ab auf den Platz. Ich hinterher, stehe ganz nah am Rasen, bevor ich mich auf die Pressetribüne zurückziehe. Anpfiff. Schnell eine Wurst kaufen.

„Durchatmen an der Hafenstraße“, titelt später ein bekanntes Fußball-Blatt. 3:2 ist die Begegnung zugunsten der Essener ausgegangen.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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