Kunst soll Geld für Schulprojekt einspielen

Über 35 Jahre lang war der Borbecker Roland Hoymann künstlerisch tätig. Er hat gemalt, sich in Collagetechniken probiert. „Doch am wohlsten habe ich mich gefühlt, wenn ich mit Ton gearbeitet habe. Das war ganz meins“, verrät er.

Themen mitten aus dem Leben, das waren Initialzündungen für Roland Hoymann.
„Ich war 40 Jahre aktiver Fußballer“, berichtet er. „Klar, dass ich auch zu diesem Thema gearbeitet habe, häufig mit einem Augenzwinkern, nicht selten aber auch mit ernstem Anspruch.“
50 seiner Tonarbeiten, darunter verschiedene zum Thema Sport, Handwerk oder Zeitgeschehen, möchte der Borbecker nun für einen guten Zweck an den interessierten Kunstfreund beziehungsweise die interessierte Kunstfreundin bringen.

Erlös für behinderte Kinder

Zum Preis von 50 Euro pro Stück sollen die zwischen 25 und 50 Zentimeter großen Tonplastiken ihren Besitzer wechseln. Der Erlös fließt komplett an die Traugott-Weise-Schule. Herbert Hahn, Leiter der Förderschule für geistig und körperlich behinderte Kinder in Borbeck, hat schon genaue Pläne, wie das Geld investiert werden soll. „Wir würden gerne ein Projekt für unsere Schüler realisieren“, verrät der Schulleiter.
„Mut tut gut“ ist das Ganze überschrieben. Knapp 1.000 Euro kostet der zweitägige Kurs mit zwei ausgebildeten Trainerinnen, die ganz gezielt bestimmte Lebenssituationen mit den Förderschülern üben. „Die Gefahr, dass unsere Schüler zu Opfern von Gewalt oder sexuellen Übergriffen werden, ist gegeben“, weiß der Schulleiter um die Relevanz der Trainingseinheit. „Unsere Kinder reagieren beispielsweise häufig anders auf entgegengebrachte Freundlichkeit, begeben sich unbedarft dann auch in möglicherweise gefährliche Situationen.“
Beim Weihnachtsmarkttag am Sonntag, 2. Dezember, werden die Arbeiten Roland Hoymanns letztmalig zu sehen sein. „Für mich ist dann Schluss mit Kunst“, erklärt der Borbecker. „Aus gesundheitlichen Gründen gibt es dann nur noch meinen Hund Hugo und mich.“
Auf dem Borbecker Platz finden interessierte Kunstfreunde am ersten Adventssonntag einen Verkaufsstand mit den Arbeiten des Borbecker Künstlers. Die Gruppe „fotogen“ und der Kultur-Historische Verein Borbeck unterstützen die Aktion.

Künstler signiert Unikatsnachweise

„Wir werden den Tag über den Verkauf der Kunstwerke betreuen“, so Dieter Weber von fotogen. Die Gruppe hofft, dass möglichst viele den Weg auf den Weihnachtsmarkttag finden. „Und etwas kaufen.“ Nicht nur seine Arbeiten, auch Roland Hoymann selbst, wird am 2. Dezember am Verkaufsstand zu finden sein. „Zu jeder Arbeit gibt es einen Unikatsnachweis, den ich auf Wunsch gerne signiere“, so der Künstler.
„Wir möchten uns schon jetzt für das Engagement aller Beteiligten bedanken, ganz besonders natürlich beim Künstler“, erklärt Schulleiter Herbert Hahn. Auch die Traugott-Weise-Schule bringt sich mit in das Programm des diesjährigen Borbecker Weihnachtsmarkttages ein. Im Anschluss an die offizielle Eröffnung um 11 Uhr durch Schulministerin Sylvia Löhrmann unterhält die schuleigene Jonglage-Comedy-Truppe „Blues Brothers“