Kritik an EBE: Es fehlt an Mülltonnen!
Die Aufgabe scheint leicht lösbar. „Nehmen Sie das Stück Papier und werfen Sie es in den nächsten Mülleimer“, fordert mich Karl-Heinz Kalwa auf. Klar, warum nicht. Doch mein suchender Blick geht ins Leere. Einen Mülleimer, den kann ich in diesem Teil Essen-Borbecks nun wirklich nicht entdecken.
Die Marktstraße ist nicht optimal bestückt. Vor der Einmündung in den Weidkamp lässt sich noch etwas entsorgen. Wer diesen Zeitpunkt verpasst hat, nimmt seinen Müll am besten mit zum Germaniaplatz. Dort ist die Dichte der Gefäße deutlich höher.
Gleich mehrere Papierkörbe stehen oder hängen rund um das Rondell. Selbst ihre Kippen können Raucher dort fachgerecht entsorgen. Wer seine Augen aufmacht, findet gleich mehrere Aschenbecher. Um es vorweg zu nehmen, dass ist nicht überall in der Ortsmitte so.
Eine ausgewogene Verteilung sieht anders aus. Genau da setzt auch die Kritik Kalwas an. „Die EBE hat die von Schülern bemalten Mülltonnen ausgetauscht“, erzählt der Unternehmer. „Nur noch wenige sind davon zu finden, unten am Markt bespielsweise.“
Modell "Strada" ersetzt die Müllpilze
Anstelle der „Müllpilze“ gibt´s in Borbeck jetzt vermehrt das Standardmodell „Strada“. Eine anthrazidfarbige Plastikmülltonne, „Die hat aber auf keinen Fall das Fassungsvermögen eines Pilzes“, ist sich Kalwa sicher. „Und die Zahl scheint auch deutlich reduziert.“
Dem kann Bettina Hellenkamp, Pressesprecherin der EBE, nicht zustimmen. „Wir sehen Borbeck hinsichtlich der Papierkörbe gut bestückt. Die Zahlen ähneln denen anderer vergleichbarer Zentren wie Steele oder Frohnhausen.“
Weniger Papierkörbe in Borbeck? Diese Frage kann Hellenkamp nicht gelten lassen. „Da ist ein falscher Eindruck entstanden. Das Gegenteil ist der Fall. Durch die Ansiedlung von Kaufland wurde gerade in diesem Bereich noch einmal aufgestockt.“ Zu den sechs vorhandenen Körben seien vier weitere hinzukommen. „Plus der beiden im Verlauf der Rechtstraße“, so die EBE-Pressesprecherin.
Kalwa rechnet anders: „Die Pilze hatten ein Fassungsvermögen von 120 Litern, die neuen Modelle verfügen über 50 Liter. Es gibt nicht mehr Mülleimer, es gibt weniger und die können auch noch nicht einmal die Hälfte des Mülls aufnehmen.“
Großreinemache dreimal die Woche
Dreimal die Woche wird in Borbeck ein Großreinemachen veranstaltet. Die EBE ist mit der Kehrmaschine unterwegs, Mülleimer und Aschenbecher werden geleert.
„Heute was so ein Tag“, ereifert sich Karl-Heinz Kalwa und zeigt auf die Mengen von Zigarettenkippen, die sich in den Ritzen und Fugen des Höltingplatzes sowie unten am Markt versteckt haben. „Sauber ist doch wohl anders. Das ist alles nur halbherzig, was hier gemacht wird. Und wo sollen die Leute denn auch hin mit ihrem Müll. Wird ein Pizzakarton entsorgt, dann ist die neue Tonne voll. Da kriegt man nichts anderes mehr rein.“
Der Reinigungsmodus für Borbeck sei seit Jahren unverändert, hält Bettina Hellenkamp dagegen. Hat aber einen Tipp bereit, für alle diejenigen, die ihren Stadtteil unterversorgt sehen in Sachen Mülleimer oder Straßenreinigung: „Die Bezirksvertretung ist der richtige Ansprechpartner, um entsprechende Anträge auf den Weg zu bringen.“
Die Genehmigung gibt´s aber nicht automatisch. Auch die EBE muss noch mal prüfen. „Schließlich fallen ja auch nicht unerhebliche Folgekosten an. Es ist nicht damit getan, zusätzliche Behältnisse aufzuhängen.“
Von Christa Herlinger
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
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