Kolumne: Als Praktikant beim Borbeck Kurier - Teil 4

Ich traf den Zentralredakteur Martin Dubois in seinem Büro Foto: Christa Herlinger
  • Ich traf den Zentralredakteur Martin Dubois in seinem Büro Foto: Christa Herlinger
  • hochgeladen von Philipp Sowa

Liebe Leser, dies ist leider schon meine letzte Kolumne. So schnell gehen zwei Wochen und damit vier Ausgaben vorüber. Aber in meinen letzten Tagen hier beim Borbeck Kurier habe ich einige ganz besondere Dinge erlebt.
Eines Morgens - ich erhielt wieder den kostenfreien Fahrservice von Christa Herlinger - krabbelte ich noch verschlafen aus dem Hause und blinzelte Christa mit kleinen Augen an. Sie allerdings schien keine Spur von Müdigkeit zu spüren. Schnell bereute ich den Film am späten Abend. Weil es aber an diesem Tag eisigkalt war, wurden meine „Lebensgeister“ schnell geweckt und ich wurde munter.
Wir hatten einen Termin in einer Kindertagesstätte in Essen-Frintrop und ich - noch immer kaum in der Lage, anständig zu sprechen - war froh, dass Christa dieses Interview führte. Dafür holte ich meinen Block heraus und schrieb mit, um später Christas Text mit meinen Stichpunkten zu ergänzen. Oder vielleicht auch einfach, damit ich überhaupt etwas von diesem Termin vorzuweisen hatte. In dem Gespräch ging es um den Kindergarten-Förderverein „Frintroper Flöhe“, dessen Arbeit vorgestellt wurde. Putzig, die Kleinen aus der „Tausendfüßlergruppe“ & Co. Später gingen wir in die Sporthalle und ich staunte, was den Kindern dort geboten wurde. Unser Fotograf „Winnie“ Winkler knipste seine Fotos und schließlich wurde ich noch über das Gelände geführt.
Zurück in der Redaktion schrieb Christa Herlinger den entsprechenden Bericht und ich werkelte weiter an meiner Praktikumsmappe. Zwischendurch holte ich mir ein Exemplar unserer Zeitung aus dem Erdgeschoss, dem Sitz der Anzeigenannahme für private Anzeigen. Zu meiner großen Verwunderung sitzen dort komischerweise nur Frauen, die mit ihren Headsets ausgerüstet munter in den Raum plappern. „Guten Tag“ antwortete ich deshalb überstürzt, als hinter meinem Rücken ein lautes „Hallo“ erschallte. Doch ich war wohl nicht gemeint. Zum Glück war die Dame, die so gebrüllt hatte, in ihr Telefongespräch vertieft und bemerkte mich nicht. Trotzdem peinlich berührt, schritt ich ein wenig schneller aus dem Raum als sonst. Oben in der Redaktion verlor ich kein Wort darüber.
Aber mein Tag sollte noch spannender werden. Ich war eingeladen beim stellvertretenden Zentralredakteur Martin Dubois, dessen Namen ich nach etlichen Versuchen pünktlich zum Gespräch exakt auszusprechen vermochte. Da er ein sehr „hohes Tier“ in der Firma ist, war ich dementsprechend stolz auf meine „Audienz“. Ich hatte während der Woche schon etliche Fragen, die ich ihm stellen wollte, auf einen Zettel geschrieben. Mit stolzgeschwellter Brust ging ich mit Christa, die mich netterweise unterstützte, in die berühmte fünfte Etage. Um ehrlich zu sein, der Korridor sah nicht viel anders aus als unserer, na gut vielleicht ein wenig breiter. Vor der Tür zog ich mein Shirt glatt und Christa klopfte. Als wir eintraten, fiel mein Blick zuerst auf die Sekretärin, die mich erst betrachtete, ehe sie mich erkannte und zu Martin Dubois ins Büro einließ. Mein erster Gedanke war: Er sieht genauso aus wie auf seinem Profilbild auf www.lokalkompass.de. Er schien mich auch sogleich zu erkennen, begrüßte mich sogar mit meinem Namen und lud mich mit einer Geste ein, mich zu setzen. Er wirkte auf mich total sympathisch. Um erst gar keine peinliche Stille aufkommen zu lassen, legte ich mit meinen Fragen los. Die umfassenden Antworten zu seinem Aufgabengebiet, der Zuständigkeit der Geschäftsleitung und vielem mehr notierte ich für meine Praktikumsmappe.Immer lockerer und lustiger wurde das Gespräch und ich heimste sogar einiges Lob ein. Danach war ich richtig fröhlich und erleichtert, dass ich so gut angekommen war.
Dann ging es abwärts mit dem Fahrstuhl ins Archiv, einem in Wirklichkeit stinknormalen Kellerraum, in dem gebundene Jahresausgaben der Zeitungen lagern. Da es aber schon spät war, schaffte ich es nicht mehr, sie zu durchforsten.
Nun sage ich der Redaktion ein letztes Mal Adieu. Und bedanke mich für alle Fürsorge - in allen Abteilungen. Vielleicht lesen wir uns trotzdem einmal wieder, liebe Leser, möglicherweise sogar mit Berichten aus der ganzen Welt, denn ich habe da schon neue Pläne ...

Autor:

Philipp Sowa aus Essen-Borbeck

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

2 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.