Keine Angst vor Außerirdischen
Angst vor Außerirdischen haben die Schüler der 2a der Bischof-von-Ketteler-Schule keine. Im Gegenteil. Nach ihren tollen Erfahrungen mit Martha vom Mars stehen die Kids total auf ET & Co.
Seit einiger Zeit bekommen Robin, Eleni, Philipp, Ravi und die anderen Zweitklässler regelmäßig Besuch von der Marsfrau mit der abgefahrenen Brille. „Eigentlich ist das aber Mona“, wissen die Grundschüler. Gemeint ist Mona Menne, eine von drei Deeskalationstrainerinnen, die regelmäßig in der Grundschule zu Gast sind. Gemeinsam mit dem ASB wird das Projekt dort im Bereich der zusätzlichen schulbezogenen Jugendsozialarbeit angeboten.
Zu Jahresbeginn musste erst einmal das Kollegium der Grundschule von der Kampstraße die Schulbank drücken. In acht Schulstunden lernten die Lehrer verschiedene Möglichkeiten der Konfliktlösung kennen. Im April fiel dann der Startschuss für die Grundschüler. Bis zu den Sommerferien sind Mona Menne, Dorit Bertermann und Kim Jonner in den beiden zweiten Klassen aktiv. „Alle sechs Wochen für jeweils zwei Schulstunden.“ Immer mit dabei und rege in Gebrauch: der Redeball.
Regeln aufgestellt
Nils, Gianluca und Leonie wissen genau, wie sie damit umzugehen haben. „Nur wer den Ball hat, darf reden.“ Auf diese und viele andere Regeln haben sich die Grundschüler mit den Trainerinnen verständigt. „Wir haben jeder eine Hand gezeichnet und reingeschrieben, was uns gefällt, was in der Klasse nicht zu kurz kommen darf und was wir nicht wollen. Dazu gehören Dinge wie streiten oder hauen“, erinnert sich Nina.
Aus all diesen kleinen Händen ist dann die eine große „Regelhand“ für die Klasse entstanden. Wie einen Vertrag haben alle Kinder der 2a das Regelplakat unterschrieben.
Mit kleinen Rollenspielen und Pantomime wird an diesem Vormittag das Miteinander in der Klasse reflektiert und trainiert. Wie schnell es zu Mißverständnissen und Störungen innerhalb der zwischenmenschlichen Kommunikation kommen kann, erfahren die Kids am Beispiel eines Käsebrötchens.
Martha hat gar keine Ahnung
Martha vom Mars kann mit Messer, Butter und Käsescheibe nämlich so gar nichts anfangen und ist auf genaue Anweisungen der Kinder angewiesen. „Das war gar nicht einfach“, räumen die Zweitklässler am Ende ein. „Wir mussten alles ganz genau erklären. Was für uns logisch ist, wusste Martha ja nicht.“
Das Trainingsprogramm macht den Kids eine Menge Spaß. „Und das nicht nur, weil Martha uns heute eine kleine Überraschung vom Mars mitgebracht hat“, erklären die Zweitklässler einhellig.
Projekt geht weiter
Weitergehen wird das Deeskalationsprojekt an der Borbecker Grundschule in jedem Fall. Bettina Mrosek, für den Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) als schulbezogene Sozialarbeiterin in Borbeck tätig, kann bereits grünes Licht geben. „Im Herbst machen wir hier an der Kampstraße mit den neuen zweiten Klassen weiter.“
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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