Ist das Ende für die Glasid AG beschlossene Sache?

Der Betriebsratsvorsitzende Zoran Ilceski setzt weiter auf das Prinzip Hoffnung. | Foto: Foto: privat
  • Der Betriebsratsvorsitzende Zoran Ilceski setzt weiter auf das Prinzip Hoffnung.
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Die Rettung der insolventen Glasid AG steht und fällt mit einer erfolgreichen Investorensuche. Doch noch ist keine Entscheidung gefallen. Die Mitarbeiter hatten viel Hoffnung in den Besuch zweier Investoren am Montag gesetzt. Beide waren vor Ort, haben sich das Werk der Glasid AG im Essener Stadthafen angesehen. „Doch eine solche Entscheidung fällt niemand allein, jetzt müssen Gespräche mit den Partnern geführt werden“, erklärt Robert Faulstich von der Insolvenzverwaltung Depping das laufende Procedere. Bis zu zehn Tage können darüber vergehen, weiß Faulstich aus Erfahrung. „Aber wir haben noch einmal klar gemacht, dass wir eine schnelle Entscheidung brauchen, gerne bereit sind, im Rahmen unserer Möglichkeiten alles zu tun, was für eine Zukunft der Glasid hilfreich ist.“ Bislang haben die 174 Mitarbeiter davon allerdings nichts, sie bekamen die Kündigung.
Noch laufen die Maschinen bei der Glasid. Schließlich müssen die vorhandenen Aufträge des insolventen Herstellers für Sicherheitsglas noch abgearbeitet werden.
„Ich schätze, dass wird in dieser und der nächsten Woche passieren“, so Robert Faulstich von der Insolvenzverwaltung Depping. Gibt es bis dahin keine Investorenzusage, gehen die Lichter an der Daniel-Eckhardt-Straße endgültig aus. Die Kündigungen an die Mitarbeiter sind zum 29. Februar ausgesprochen worden.
Der Betriebsrat hatte in der vergangenen Woche Interessensausgleich und Sozialplan zugestimmt und damit formal den Weg freigemacht für die Entlassungen. Die Luft für die Glasid-Mitarbeiter wird immer enger. Das hat auch der letzte von ihnen begriffen. Seit zwei Tagen laufen Gespräche mit Mitarbeitern der Agentur für Arbeit. Die Belegschaft kann und muss sich arbeitssuchend zbw. arbeitslos melden. „Bei den Mitarbeitern ist das Entgegenkommen der Agentur sehr gut angekommen. Es gab feste Gesprächstermine, alles Notwendige konnte telefonisch von Büros auf dem Werksgelände erledigt werden“, zeigt sich der Betriebsrat zufrieden.
Dennoch will man die Hoffnung nicht aufgeben. Betriebsratsvorsitzender Zoran Ilceski: „Wir setzten jetzt alles auf die Investoren und hoffen, dass einer von ihnen - genau wie wir - eine Zukunft für das Unternehmen sehen.“
Für Insolvenzverwalter Bernd Depping nimmt das Verfahren seinen Lauf. „Sind die noch anstehenden Aufträge abgewickelt, müssen wir uns darum kümmern, einen Käufer für den Maschinenpark zu finden. Immer vorausgesetzt, es findet sich kein Investor, der die geforderte Summe Geld in die Hand nehmen will“, so Robert Faulstich weiter. Für Mittwoch, 28. März, ist beim Amtsgericht der Gläubigertag anberaumt. Dann werden auch die Ansprüche der Mitarbeiter bezüglich anstehender Forderungen an die Glasid (Urlaubstage aus dem vergangenen Jahr, Abfindungen etc.) verhandelt.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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