In der Wichtelwelt darf es auch mal laut sein
Die Idee kam Nicole Senft beim Bummel durch Borbeck. „Ich hätte Lust gehabt, mich einfach irgendwo in ein Cafe zu setzen. Doch mit dem Kinderwagen kam ich erstens nirgendwo rein und zweitens weiß man ja nie, ob die anderen Cafebesucher nicht unwillig auf Lärm oder Kindergeschrei reagieren.“ Aus diesem Dilemma hat die 32-Jährige eine nicht alltägliche Geschäftsidee entwickelt.Gemeinsam mit Freundin Sarah Weimann eröffnete sie die „Wichtelwelt“ an der Wüstenhöfer Straße. In dem Ladenlokal, in dem vor längerem Leerstand ein Computerhandel sein Domizil hatte, setzten die beiden jungen Mütter ihre Idee von einem Familiencafe um. In der „Wichtelwelt“ fühlen sich Eltern und Kinder gleichsam gut aufgehoben. „Hier schaut niemand, wenn dein Kind plötzlich zu weinen anfängt. Es fühlt sich niemand gestört“, bringt es Katrin Nicklasch auf den Punkt. Mit Söhnchen Theo ist sie an diesem Morgen das erste Mal zu Gast in der Wichtelwelt. Und der fühlt sich im Kinderbereich pudelwohl. Dort warten Bällebad, weiche Matten, jede Menge Spiele und der große Maltisch darauf, von den Minis erobert zu werden. Der Schritt in die Selbstständigkeit macht es Sarah Weimann und Nicole Senft möglich, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Um sich den Traum vom Familiencafe erfüllen zu können, haben die beiden kräftig mit angepackt bei der Renovierung des Ladenlokals in Borbeck-Mitte. „Wir haben den Boden neu verlegt, frische Farbe an die Wände gebracht.“ An Ideen für einen Ausbau ihres kleinen Unternehmens mangelt es den beiden nicht. Obwohl die Sarah Wiemann und Nicole Senft schon jetzt eine Menge zu tun haben. Denn neben dem Cafebetrieb bieten sie Betreuungsmöglichkeiten für Kinder von zwei bis sechs (vormittags) bzw. zwei bis zehn Jahren (nachmittags) an. „Doch wir haben noch mehr Pläne.“ Dazu gehört beispielsweise ein Tanzkurs für Kinder ab vier, bei dem die Kleinen Rhythmusgefühl entwickeln und Spaß an der Bewegung bei Musik bekommen sollen. Wer in der Wichtelwelt ein ganz normales Cafe und auf eine Riesenauswahl an aufwändigen Tortenkreationen hofft, der sieht sich allerdings getäuscht. „Wir setzen auf das, was Familien mit kleinen Kindern interessiert. Sicherlich gibt es auch Kuchen, es stehn aber auch Obstteller auf der Karte. Eben all so was, was man auch zu Hause seinen Kindern zwischendurch anbietet.“
Autor:Patricia Koenig-Stach aus Essen-Borbeck |
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