Im Januar soll das Projekt Nahversorgung in Frintrop endlich Fahrt aufnehmen
Bewegung auf der Baustelle an der Frintroper Straße. Viele Monate lang absolut Fehlanzeige. Schon vor Jahren sollte auf dem Gelände ein neues Nahversorgungszentrum für Frintrop Eröffnung feiern und neue Kundenströme in den Ortsteil ziehen. Doch jetzt scheint der Dornröschenschlaf endgültig vorbei zu sein. Investor Marc Wierig rechnet damit, dass das Projekt im Januar Fahrt aufnimmt.
"Die notwendigen Baugenehmigungen liegen vor, aktuell geht es darum, mit den Versorgern Termine abzusprechen. Beispielsweise für den Baustrom", erklärte Wierig in dieser Woche bei einem Ortstermin.
Dann steht zunächst einmal der Abriss der beiden noch verbliebenen Häuser an. "Ich habe eine Zusage von den Stadtwerken, dass im Januar dort die Versorgungsleitungen abgeklemmt werden. Dann kann es mit dem Abriss direkt losgehen."
Hoffnung auf nicht allzu kalten Winter
Anschließend müssen auf dem Baugelände die Anschlüsse für die Gebäude verlegt werden. "Hoffentlich bekommen wir im Februar / März keine allzu harten Temperaturen", so der Investor weiter. Mildes Wetter würde den Baufortschritt deutlich beschleunigen.
Allerdings wird es wohl noch einige Monate dauern, ehe der Discounter Aldi und der Rewe-Vollsortimenter ihre Pforten für die Kunden öffnen können. "Wir rechnen mit einem Termin Ende des kommenden Jahres", erklärte Markus Adolphs, Leiter der Expansion bei der Rewe. Vor vier Jahren hat das Unternehmen den Mietvertrag mit Investor Wierig unterzeichnet. "Der Vertrag hat bis heute Gültigkeit, wurde zwischendurch verlängert", so Adolphs weiter.
Wir hätten gerne früher eröffnet
Für die Rewe-Gruppe bedeuten die Verzögerungen bei der Projektrealisierung im Ortsteil keine höheren Kosten. "Wir hätten nur gerne früher hier eröffnet", räumt der Leiter-Expansion ein. An den inzwischen fünf Jahre alten Plänen für den neuen Markt seien nur kleine Änderungen vorgenommen worden. Insgesamt 1500 Quadratmeter Fläche plant der Vollsortimenter in Frintrop. "Mit großer Frischeabteilung und einem Backshop mit Café im Eingangsbereich des Marktes."
Betreiben wird den neuen Rewe in Frintrop die Familie Stahmer. Im Großraum Borbeck keine Unbekannten, betreiben die Kaufleute bereits einen Rewe-Markt an der Germaniastraße 22. "Die entsprechenden Verträge mit dem privaten Betreiber", so Adolphs, "wurden vor knapp einem halben Jahr unterzeichnet."
Einzelausschreibung statt Generalunternehmer
Für den Frintroper Investor Wierig haben sich die Verzögerungen auf der Baustelle als sehr arbeitsintensiv erwiesen. "Die Lage auf dem Bausektor hat sich verschärft. Die Kosten sind gestiegen, und es wird aufgrund der niedrigen Zinsen unglaublich viel gebaut", weiß auch Adolphs, der Leiter der Expansion. Marc Wierig hat umgestellt. Anstelle das Projekt an einen Generalunternehmer abzugeben, sind die Gewerke einzeln ausgeschrieben worden. Ein deutlich höherer Aufwand. Aber eben auch günstiger, fällt doch der sogenannte Generalunternehmer-Zuschlag weg.
"Die Kosten für das Projekt halten sich weiterhin die Waage", so der Investor gegenüber dem Borbeck Kurier. Also auch in Punkto Finanzierung alles im grünen Bereich, wie es scheint.
Bis zur endgültigen Fertigstellung des neuen Nahversorungszentrums müssen die Frintroper weiterhin mit den Einschränkungen durch die Baustelle leben. Das heißt aktuell vor allem mit den eingeschränkten Parkmöglichkeiten entlang des Baugrundstücks.
Verkehrsregelung durch Ampelanlage
Während der Bauphase werden weitere hinzukommen. Schließlich muss ja auch noch in Sachen Verkehrsführung einiges verändert werden. Bekanntlich wird der Verkehr nach Inbetriebnahme der Märkte durch eine Ampelanlage geregelt. Die ursprünglich von der Verwaltung angedachte "rechts rein / rechts raus"-Lösung wurde überarbeitet und ist längst zu den Akten gelegt.
In Frintrop fiebert man der Fertigstellung des neuen Nahversorgungszentrums entgegen. Nicht zuletzt durch die Plassmann-Schließung im April hat sich die Situation noch einmal verschärft. Vor allem für die älteren Frintroper und die ohne fahrbaren Untersatz wird der Einkauf seitdem zum Problem. Die "Mobilen" weichen auf Märkte in anderen Stadtteilen aus oder auf solche kurz hinter der Stadtgrenze zu Oberhausen. Dass diese Kunden dauerhaft wegbleiben, können sich die Verantwortlichen nicht vorstellen. "Ich bin mir sicher, dass das wohnortnahe Angebot trotz der Verzögerungen von den Bürgern in Frintrop angenommen wird", so Markus Adolphs.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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