"Ich möchte gern weitersagen, wie schön es ist, als Christin oder Christ zu leben"

Bettina Bendler wird am 21. Januar zur Prädikantin ordiniert. Foto: Evangelische Kirchengemeinde Dellwig-Frintrop-Gerschede
  • Bettina Bendler wird am 21. Januar zur Prädikantin ordiniert. Foto: Evangelische Kirchengemeinde Dellwig-Frintrop-Gerschede
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In vielen Evangelischen Kirchengemeinden gestalten ehrenamtliche Prädikantinnen und Prädikanten den Alltag mit: Sie dürfen Gottes Wort verkündigen und Sakramente spenden wie die hauptamtlichen Pfarrerinnen und Pfarrer; in Gottesdiensten und Andachten, bei Amtshandlungen und Gemeindeveranstaltungen unterstützen sie das Pastoralteam. Durch ihre je eigene Art, das Evangelium weiterzusagen, beleben sie die Gemeindearbeit. Das gilt auch für die Evangelische Kirchengemeinde Dellwig-Frintrop-Gerschede: Im Gottesdienst am Sonntag, 21. Januar, um 10 Uhr in der Friedenskirche, Schilfstraße 8, wird Bettina Bendler durch den Skriba und zweiten stellvertretenden Superintendenten des Kirchenkreises Essen, Heiner Mausehund, zur Prädikantin ordiniert.

Der Gemeinde schon seit vielen Jahren verbunden

Bettina Bendler, die in Essen geboren wurde und im September ihr 61. Lebensjahr vollendet hat, ist der Evangelischen Kirchengemeinde Dellwig-Frintrop-Gerschede bereits seit vielen Jahren als engagiertes Gemeindemitglied vielfältig verbunden. „Als wir vor fast dreißig Jahren unsere Tochter zum Konfirmandenunterricht anmeldeten, sprach mich der damalige Gemeindepfarrer Dignath an und gewann mich zunächst als Austrägerin für den Gemeindebrief – so fing es an“, erinnert sie sich. „Danach kam eines zum anderen und schnell standen viele Feste und Feiern der Kirchengemeinde und Gottesdienste, bei denen Hilfe benötigt wurde, in meinem Terminkalender.“

Nach und nach kamen Aufgaben hinzu

Auf Pfarrer Dignath folgte Fritz Pahlke – und das ehrenamtliche Engagement wurde ausgeweitet: „Pfarrer Fritz Pahlke war nicht weniger einnehmend als sein Vorgänger“, schmunzelt Bettina Bendler im Rückblick. „Nachdem ich bereits damit begonnen hatte, eine Kindergruppe beim Basteln anzuleiten – mein Sohn nahm regelmäßig an dieser Gruppe teil –, fragte mich Fritz Pahlke, ob ich nicht Mitglied im Jugendausschuss der Gemeinde werden wolle – und damit begann meine kirchliche Gremienarbeit.“ Es dauerte nicht lange, bis Bettina Bendler als Presbyterin vorgeschlagen und Mitglied des Leitungsgremiums ihrer Gemeinde wurde. Parallel dazu wuchs ihr Wunsch, als Prädikantin auch in der Verkündigung Verantwortung zu übernehmen. „Als Pfarrerin Anke Augustin davon erfuhr, hat sie dieses Vorhaben sehr unterstützt“, berichtet sie.

Mit vielen unterschiedlichen Menschen in Kontakt

Bevor die intensive Ausbildung zur Prädikantin begann, die von der Evangelischen Kirche im Rheinland angeboten wird, besuchte Bettina Bendler drei Jahre lang theologische Veranstaltungen an der Universität für Laien: „Die Beschäftigung mit der Theologie war und ist bis heute einfach ‚mein Ding‘, wie man so schön sagt. Besonders das Alte Testament hat es mir angetan“, erklärt sie. Und nun ist es endlich soweit: „Ich freue mich auf meine Aufgaben als Prädikantin und hoffe, diesen Dienst noch lange ausüben zu können“, sagt Bettina Bendler. „Besonders reizt mich die Aussicht, dass ich dabei mit ganz vielen unterschiedlichen Menschen aus jeder Altersgruppe in Berührung kommen kann. Denn jeder Mensch sollte einmal hören, wie schön es ist, Christin bzw. Christ zu sein und den eigenen Glauben im Alltag zu leben – diese persönliche Erfahrung möchte ich gern weitersagen und weitergeben.“

Stichwort: Prädikantinnen und Prädikanten

Wer beruflich den Dienst als Pfarrerin oder Pfarrer anstrebt, wird vor Antritt seiner ersten Pfarrstelle ordiniert, d.h. zum „Dienst der öffentlichen Wortverkündigung, Sakramentsverwaltung und Seelsorge“ beauftragt. Die Befähigung dazu hat dieser Personenkreis durch ein theologisches Studium, die wissenschaftlichen Prüfungen sowie den pfarramtlichen Vorbereitungsdienst erworben. Die Evangelische Kirche im Rheinland kennt aber noch andere Wege zur Ordination: Gemeindeglieder, die nach dem Urteil der Gemeinde befähigt sind und dazu sorgfältig zugerüstet wurden, können den anspruchsvollen „Dienst am Wort“ auch ohne den Nachweis eines Theologiestudiums ausüben. Sie tragen die Bezeichnung “Prädikant“ oder „Prädikantin“. Sie kommen aus allen Altersgruppen, Berufen und sozialen Schichten und tun ihren Dienst strikt ehrenamtlich. In der Ausübung ihres Dienstes tragen sie wie die Pfarrerinnen und Pfarrer den Talar. Damit wird zum Ausdruck gebracht, dass sie in Bezug auf ihre liturgischen Befugnisse den Pfarrerinnen und Pfarrern gleichgestellt sind. Internet: www.praedikanten-ekir.de.

Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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