Helden des Alltags: Markus Pajonk für "Essen packt an"
Ein Blick aus dem STADTSPIEGEL-Fenster auf die Bert-Brecht-Straße genügt Markus Pajonk um zu wissen: Die Aufräumarbeiten nach Ela sind noch längst nicht erledigt. Offiziell hat „Essen packt an“-Gruppengründer Tobias Becker die Akut-Hilfe aber am 7. Oktober beendet. Ein Rück- und Ausblick auf ein einzigartiges Beispiel von Bürgerschaftshilfe.
„Wir haben wohl alle unterschätzt, was da auf uns zukommen würde“, erinnert sich Pajonk noch an die Anfänge von „Essen packt an“ und gewisse Fehlkalkulationen beim Öl für die Sägen.
Via Facebook taten sich ab dem 10. Juni, nur einen Tag nach Sturm Ela, freiwillig und selbstorganisiert Bürger zusammen, um sich den Schäden zu stellen und die offiziellen Stellen vor allem mit Manpower aber auch Werkzeugen und mehr zu unterstützen. Bis zu 1.700 Menschen waren das in Essen auf dem Höchststand, weitaus mehr als in ähnlichen Initiativen der Nachbarstädte zusammenkamen. Bis zu 18 Teams umfasste das Stadtgebiet, weit über 600 Orte wurden beackert, vor allem Schulhöfe und Kita-Gelände, Spielplätze, aber auch Zufahrten zu Seniorenheimen.
Schnittstelle und Kommunikator
Neben den Spontanhelfern wurden zügig weitere Gerätschaften benötigt, dazu Fachwissen, finanzielle Unterstützung und eben Organisateure. Einer davon war Markus Pajonk. In Kooperation mit Marion Liebeheim und zahlreichen „Gruppenleitern“ bildete der Borbecker die Schnittstelle der gesamten Infrastruktur. Dazu gehörten die Schadensaufnahme, meist über die Internetgruppe im Sozialen Netzwerk, der Aufbau einer Versorgungslinie - „Petra und Mareike haben sich fast autark um Brötchen, Getränke und warme Speisen für die Arbeiter gekümmert!“ -, die Beschaffung und Verteilung von Material (Sicherheitskleidung, Kettensägen und vieles mehr), der Job als Kassenwart wie auch die Kommunikation mit der Stadt, die öffentliche Berichterstattung und vieles mehr. „Möglich war das über so eine lange Zeitspanne nur, weil man uns in Essen weitestgehend hat walten lassen und wir auch das DRK Borbeck mit im Boot hatten“, ist sich der 44-Jährige Pajonk sicher. Die Sanitätskolonne hat sich seither in ihrer Mitgliederzahl übrigens verdoppelt.
Viele Nachfolgeprojekte
Knapp ein halbes Jahr nach Ela ist zwar das Gröbste getan, die Gruppe hat die Sturm-Nachsorge weitestgehend eingestellt, das ehrenamtliche Engagement aber endet für Pajonk und viele Mitstreiter definitiv nicht. Längst haben sich Nachfolgeprojekte aus „Essen packt an“ gegründet, die sich von einem großflächigen Spielplatzaufbau bis zur Beseitigung der Wasserpest im Baldeneysee, ja sogar Ebola-Hilfe erstrecken. Nur eine Konstante soll bleiben: „Wir sind ein loser Haufen Freiwilliger, quasi auf Standby, jeder hilft so, wie er eben kann.“ Denn das hat bisher (fast) einwandfrei geklappt.
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Autor:Sara Drees aus Dortmund |
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