Haus an der Levinstraße ist farbenfrohe Hommage an die Künstlerin Moni van Rheinberg

Auch das großformatige Bild an der Seitenfassade entstand nach einer Vorlage der vor zehn Jahren verstorbenen Künstlerin Moni van Rheinberg. Sohn Florian (Foto) hat es gemeinsam mit seiner Frau ausgesucht.
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  • Auch das großformatige Bild an der Seitenfassade entstand nach einer Vorlage der vor zehn Jahren verstorbenen Künstlerin Moni van Rheinberg. Sohn Florian (Foto) hat es gemeinsam mit seiner Frau ausgesucht.
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Mit der Farbdose sprüht er schwungvoll die letzten Verbindungen. Nach zwei Tagen Arbeit steht das großformatige Werk auf der ochsenblutroten Fassade vor der Vollendung. Gabor Doleviczenyi arbeitet konzentriert. In luftiger Höhe. Geschickt rangiert er den Hubwagen, um die richtige Position für die wenigen, jetzt noch notwendigen künstlerischen Handgriffe zu finden.

Von unten schaut Hausherr Florian van Rheinberg begeistert zu. Vor drei Jahren hat er das Haus an der Levinstraße 66 gekauft. Innen sind Modernisierung und Renovierung inzwischen abgeschlossen. Jetzt ist die Fassade dran. Den ochsenrotbluten Anstrich hat die Familie in 14 Tagen Eigenarbeit aufgetragen. "Wir haben uns bei dem Haus von innen nach außen vorgearbeitet", beschreibt van Rheinberg den handwerklichen Großeinsatz mit einem Augenzwinkern.
Die Gestaltung der Fassade ist der Abschluss des Ganzen. Und hat einen besonderen Hintergrund. Denn die Motive, die die Doppelhaushälfte nun schmücken, stammen aus Bildern der verstorbenen Künstlerin Moni van Rheinberg - Florians Mutter.
Seit zehn Jahren ist die in Salzgitter geborene und in Köln aufgewachsene bildende Künstlerin, die von 1973 bis 1978 an der Folkwang-Hochschule studierte, tot. Doch gerade in Essen ist Moni van Rheinberg bis heute lebendig. Viele ihrer Werke prägen das Stadtbild. "Unter anderem das über 100 Quadratmeter große Wandbild am Anna-Bunker in Altendorf", erzählt der Sohn. Das schuf Moni van Rheinberg im Jahre 2000 im Rahmen des internationalen UNESCO-Projektes „Mural-Global“ gemeinsam mit den Künstlern Xholile Mtakatyka (Südafrika) und Claudio Francia (Chile).
Die Gestaltung der Hausfassade ist eine Hommage an die verstorbene Künstlerin. "Meine Frau hat alle Arbeiten meiner Mutter durchgesehen und eine Vorauswahl getroffen. Gemeinsam haben wir uns dann für drei Motive entschieden. Die stehen für uns beide für Dinge wie Lebensfreude, Heimat und Kommunikation. Dinge, die auch meiner Mutter sehr wichtig waren und die sie in ihren Arbeiten immer wieder aufgegriffen hat", so Florian van Rheinberg weiter.
Dass Gabor Doleviczenyi von zinnober-fassaden.de die ausgewählten Motive auf die Fassade bringen sollte, war von Beginn an klar. "Wir haben schon einige Projekte zusammen gemacht und er hat ja auch in Essen schon an vielen Stellen Fassaden gestaltet", so Florian van Rheinberg. Unter anderem das große Wandbild an der Herkulesstraße zum Kulturhauptstadtjahr. "Das wohl größte Wandbild in Essen", schätzt der Künstler selbst.
Die Vorlagen von Moni van Rheinberg hat Doleviczenyi zunächst mit Kreide auf die Fassade aufgetragen. Dann ging's ans Sprühen.
Von den Nachbarn an der Levinstraße werden die Arbeiten aufmerksam verfolgt. Einige schauen persönlich vorbei, wechseln ein paar Worte mit Künstler und Hausbesitzer. Der Tenor ist eindeutig: Die farbenfrohen Motive von Moni van Rheinberg kommen in Dellwig an. "Ich wohne schon so lange hier im Stadtteil, dass hier jetzt einmal ein wenig Farbe reinkommt, finde ich super", freut sich eine Nachbarin von Gegenüber über das Künstlerhaus.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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