Gesichter erzählen Integrationsgeschichten

Die Kids der Judoabteilung hatten für das Fotoprojekt verschiedene Lieblingsstücke mitgebracht. Damit konnten sie sie ablichten lassen. | Foto: Alle Fotos: Winkler
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  • Die Kids der Judoabteilung hatten für das Fotoprojekt verschiedene Lieblingsstücke mitgebracht. Damit konnten sie sie ablichten lassen.
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Das Thema "Integration" stellen die Mitglieder der Borbecker Gruppe "fotogen" in den nächsten Monaten in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. In vielen einzelnen Porträts, an ganz verschiedenen Orten und mit ganz verschiedenen Menschen wollen sie das Wort mit Leben füllen. Der Auftakt dazu fand jetzt in der Sporthalle der Hüttmannschule an der Grieperstraße statt.

Floh ist die Aufregung anzumerken. Die ungewohnte Umgebung und die vielen Kinder in der Halle lassen die kleine Hündin ganz nah an Frauchen heranrücken.
Doch Angst braucht die kleine schwarze Hündin nicht zu haben. Von allen Seiten gibt es Streicheleinheiten für den vierbeinigen Gast. Und Floh ist an diesem Vormittag nicht der einzige tierische Star in der Halle. Melanie hat Rufus mitgebracht, ihr Kaninchen. „Rufus habe ich seit fünf Jahren. Und er soll gleich mit aufs Foto.“
Foto ist ein gutes Stichwort. Denn an diesem Vormittag steht in der Sporthalle der Hüttmannschule an der Grieperstraße ausnahmsweise nicht der Sport im Vordergrund. Obwohl die Kids der Judoabteilung der DJK Altendorf alle im Kampfanzug erschienen sind. „Von uns werden heute Fotos gemacht“, erzählen Laura, Lea und Sophie. „Deshalb sind auch die Leute da.“ Die Leute, das sind Dieter und Carsten Weber von der Gruppe „fotogen“. Auch Dieter Klockhaus ist mit der Kamera vor Ort, hilft dabei, die Judokids ins rechte Licht zu setzen.
Das morgendliche Shooting ist der Auftakt zum neuen fotogen-Projekt „Integrationsgeschichten“. Die Altendorfer Judoabteilung nimmt am Projekt des Landessportbundes „SPIN“ Sport international teil. „Über diese Schiene ist auch der Kontakt zu fotogen entstanden“, erklärt Trainer Christian die Hintergründe.
Die Borbecker Hobbyfotografen sind für ihre Projektidee auf der Suche nach Menschen, nach Gesichtern, die Integration leben, miterleben und gestalten. Unternehmen, Vereine, Schulen und Verbände können sich einbringen.
Die Arbeit der fotogen-Leute wird sich noch über die nächsten Monate hinziehen. Zwischendurch sind immer wieder (Teil)-Ausstellungen geplant, in deren Rahmen die bereits entstandenen Fotos präsentiert werden. „Hier bei der DJK Altendorf geschieht dies in Zusammenarbeit mit dem Verein“, berichtet Dieter Weber.
Insgesamt 15 Judokids sind es, die Carsten Weber an diesem Tag ablichtet. „Wir hatten die Kinder im Vorfeld aufgefordert, etwas für sie ganz Besonderes mitzubringen.“ Bei Melanie war Kaninchen Rufus das Besondere, Tobias hat sich für seine Geige und Hündin Floh entschieden. Enes hat sein Lieblingsbuch dabei. „Von Kaya Yanar“, erzählt er, „ich hab das Buch schon ganz oft gelesen.“ Melisa hat demnächst ein Fußballturnier mit der Fußball-AG ihrer Schule. „Deshalb hab ich den Ball dabei“, hilft sie uns auf die Sprünge. Justyna steht auf Englisch und Tischtennis, auch das wird beim Anblick des Buches und des Sport-Equipments schnell klar. Für Laura, Lea, Sophie und Amara ist Trainer Christian etwas Besonderes. „Wir gehen mit ihm aufs Foto“, erklären sie Carsten Weber.
Das Integrationsprojekt der fotogen-Truppe hat bereits Fahrt aufgenommen. Nach der Hüttmannschule waren Weber & Co noch bei den Flotten Socken und haben dort Fotos zum Thema umgesetzt.
„Allerdings können sich immer noch weitere Gruppen, Verbände oder Firmen bei uns melden“, so Dieter Weber. „Denn in je mehr Gesichtern sich Integrationsgeschichten wiederfinden, umso besser.“
Die Gruppe fotogen trifft sich alle 14 Tage donnerstags in den Räumen der Alten Cuesterey am Borbecker Weidkamp. Weitere Infos unter www.fotogen-borbeck.de .

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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