Gesamtschule Borbeck ist Essens 1. "Schule ohne Homophobie"

Theo Reidick, stellvertretender Schulleiter, und die Schülersprecher Samuel Höfer und Maja Iwer präsentieren der versammelten Schule das neue Schild für mehr Akzeptanz.
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  • Theo Reidick, stellvertretender Schulleiter, und die Schülersprecher Samuel Höfer und Maja Iwer präsentieren der versammelten Schule das neue Schild für mehr Akzeptanz.
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Die bunten Handabdrücke der gesamten Schüler- und Lehrerschaft ziehen sich über die Schulwand - und bis auf ein Banner auf der Bühne. Die Gesamtschule Essen-Borbeck hat sich das Prädikat „Vielfalt“ bereits verdient. Sieht den Titel aber selbst nur als einen Auftrag.

„Liebe Menschen“, beginnt Schülersprecherin Maja Iwer ihre Ansprache. Unabhängig von Herkunft, von Nationalität oder von Sexualität sei die SV einfach für alle Schüler da. „Die Schule soll ein Ort des Wohlfühlens und des Vertrauens sein!“ Mobbing will man in Borbeck nicht sehen, „schwul“ soll ab sofort kein Schimpfwort mehr sein. „Liebt, wen ihr wollt, seid, wer ihr wollt - Wir unterstützen euch alle!“, so die eindeutige Botschaft.
Deshalb hat man in den vergangenen Monaten ein weiteres Zeichen gesetzt. Nach dem Projekt „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“ schloss man sich nun auch der Kampagne „Schule der Vielfalt - Schule ohne Homophobie“ an. Die Handabdrücke und die Selbstverpflichtungserklärung der Schüler-, Lehrer- und Elternschaft waren dabei nur der Startschuss, viele weitere Aktionen für mehr Akzeptanz sollen in den kommenden Wochen und Monaten folgen. „Wir sind offen“ trägt auch ein neues Schild an der Schule dieses Bestreben nach Außen. „Das größte, dass ich je gesehen habe“, ist Landeskoordinator Frank G. Pohl richtig stolz, auch weil die Gesamtschule Borbeck der erste Projektteilnehmer in Essen (und der 12. in NRW) ist. „Aber es handelt sich nicht um ein Gütesiegel“, mahnt er vorausschauend. Den Titel müsse man sich fortlaufend erarbeiten, mindestens ein Projekt jährlich sei verpflichtend, zudem die Teilnahme am jährlichen Vernetzungstreffen im November. Theo Reidick, stellvertretender Schulleiter, macht sich um das Engagement keine Sorgen. Schließlich sei das Projekt nicht von oben übergestülpt, sondern aus der Schülerschaft selbst entstanden, konkret in der vergangenen SV. „Vor rund 14 Monaten bin ich durchs Internet gesurft“, erinnert sich Abiturient Steffen Siegmund, „und darauf gestoßen“. Die Schule von der Idee zu begeistern, sei dann praktisch ein Selbstläufer gewesen. Auch weil man in Sachen Vielfalt ohnehin schon gut aufgestellt war: als Schule ohne Rassismus, in Sachen Inklusion und neuerdings auch als Lehrort für Flüchtlingskinder. Rund 15 seien aktuell auf die Klassen verteilt, so Reidick, mehr könne man auch nicht aufnehmen. „Die Klassengrößen liegen schon über der Grenze!“ An Fächern wie Kunst, Sport oder Musik nehmen die Kids regulär teil, erhalten zudem seperaten Deutschunterricht. „Die sind richtig lieb und motiviert“, lobt Reidick.

Schule der Vielfalt
- „Schule der Vielfalt - Schule ohne Homophobie“ ist ein bundesweites Antidiskriminierungsprojekt
- Es ist in Nordrhein-Westfalen ein Kooperationsprojekt von der Landeskoordination der Anti-Gewalt-Arbeit für Lesben und Schwule im RUBICON e.V., SchLAu NRW, der Rosa Strippe e.V. sowie des Ministeriums für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein Westfalen.
- Die Fachberatungsstelle von Schule der Vielfalt ist angesiedelt bei der Bezirksregierung Köln.
- Mehr Infos gibt es unter www.schule-der-vielfalt.de online zu erfahren.

Theo Reidick, stellvertretender Schulleiter, und die Schülersprecher Samuel Höfer und Maja Iwer präsentieren der versammelten Schule das neue Schild für mehr Akzeptanz.
„High in the sky“ hat die Schülervertretung die Luftballonaktion auf dem Schulhof betitelt, mit der das Vorhaben „ohne Homophobie“ besiegelt wurde. Zuvor trug der Chor der Gesamschule Borbeck das berühmte „Wind of change“ vor.
Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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