Fußball ist keine Männersache

Sie freuen sich auf die Fußball-WM der Frauen, in unserem Land, rühren gemeinsam kräftig die Werbetrommel für das bevorstehende Großereignis: Die Damen des Teams „2 x Elf für Essen“.
In den Wochen bis zum Beginn der Weltmeisterschaft meldet sich jeweils ein anderes Teampaar zu Wort.
In dieser Woche sind Rechtsanwältin Dr. Gudrun Doering-Striening, Mitglied im Vorstand des Landesverbandes Ruhrgebiet des Verbandes Deutscher Unternehmerinnen und Jill Strüngmann von der SG Essen Schönebeck an der Reihe.
Dr. Gudrun Doering-Striening: Sie haben sinngemäß einmal geäußert, Fußball sei keine Männersache, sondern Knochensport und nichts für Weicheier. Wie passen diese Aussagen zusammen ?
Jill Strüngmann: „Frauenfußball wird häufig belächelt. Wenn man sich jedoch das Trainingsprogramm bei der SGS anschaut, dann sind durchaus profihafte Strukturen zu erkennen. Wir trainieren fünfmal die Woche, taktische Schulungen, Videoanalysen, Leistungsdiagnostik etc. zeugen von einer dem Männerfußball vergleichbaren Herangehensweise.“
Jill Strüngmann: Sie gelten als starke, durchsetzungsfähige Frau. Gab es in Ihrem Leben Momente, in denen Sie glaubten, vor einer unüberwindbaren Mauer zu stehen?
Dr. Gudrun Doering-Striening: „Durchsetzungsfähig bedeutet letzlich ja nichts anderes, als einen Weg um die Mauer herum, über oder durch sie hindurch zu finden. Manchmal gibt es aber auch keinen Weg.“
Jill Strüngmann: Beruflich haben Sie häufig mit den Auswirkungen von Gewalt zu tun. Glauben Sie, dass Betätigung in einem Sportverein ein taugliches Mittel zu Gewaltprävention sein kann?
Dr. Gudrun Doering-Striening: „Jede Art von Gemeinschaft- insbesondere wenn sie spielerisch Regeln vermittelt - kann präventiv wirken.“