Für eine Coke um die ganze Welt

Cola-Flaschen: Je älter desto teurer sind sie für die Sammler. | Foto: Winkler
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Sie kommen aus ganz Europa und fahren für eine Börse um die ganze Welt: Sammler - in diesem Fall von allen Accessoires rund um die Marke Coca Cola.
In erster Linie sind es natürlich Flaschen, Dosen und Schilder, die das Herz der eingefleischten Sammlergemeinschaft höher schlagen lassen. Am liebsten sind den Kennern da die alten und unbeschädigten Exemplare. Aber auch Exponate neueren Datums, frisch kreiert von Karl Lagerfeld oder neu aufgelegt im Retro-Design, sind voll im Sammlertrend.
Auch Stefan Koletzko ist an diesem Tag nach Borbeck angereist. Der 38-Jährige kommt aus Wipperfürth (zwischen Köln und Gummerbach) und sammelt seit 15 Jahren „Coca Cola-Zeug“. „Heute war ein guter Tag. Es waren schon viele Leute da, die etwas gekauft haben.“ Ein Besucher schwirrt zum x-ten mal um seinen Stand. Er hat es auf ein großes Schild aus Blech abgesehen. „Das ist ein Exponat, das irgendwo sein Dasein in Ölpapier fristete und nie kommerziell eingesetzt wurde.“ Stefan Koletzko verhandelt mit dem Interessenten, der möchte den Preis drücken. Doch der Sammler aus Wipperfürth bleibt hart. „Unter 150 Euro - darunter gehe ich nicht.“ Das ist eigentlich noch harmlos. Das kleine Thermometer aus dem Jahre 1941 bringt es auf einen Sammlerwert von ebenfalls 150 Euro. „Ohne den Aufkleber, der die geschwungene Schrift stört, könnte ich dafür locker 350 Euro bekommen,“ weiß Koletzko.
Ein Stand weiter sitzen Frederic Garriga und Nuria Ramos aus Barcelona. Sie haben u.a. alte 0,3 l Cola Flaschen aus den 1950er Jahren im Angebot, davon kostet eine mindestens 100 Euro. „Morgen sind wir schon wieder in Holland auf einer Börse, dann in Gent/Belgien und am 24. Juni fliegen wir nach Atlanta/USA.“ Alles für die Chance, ein neues wertvolles Sammlerstück zu ergattern oder eines zu verkaufen? „Ich weiß, dass wir verrückt sind“, so Nuria Ramos. „Aber es macht einfach ungeheuren Spaß dafür um die Welt zu reisen.“ Auch Sammler aus der Schweiz , Belgien, den Niederlanden und aus ganz Deutschland wissen, wovon die beiden Spanier reden. Die eingeschworene Sammlertruppe versteht sich in diesem Punkt.
Erstmalig sind am diesem Pfingst-Sonntag Mitarbeiterinnen der Coca Cola Werke aus Berlin anwesend. In diesem Jahr gibt es die Marke und das braune Süß-Getränk seit 125 Jahren. Anlass genug, sich als Unternhemen mal um die Sammler zu kümmern. „Wir wollen die Börsen in Deutschland begleiten und Sammler zusammenbringen“, erklärt Claudia Wurm. Dafür hat die deutsche Niederlassung den Coca Cola-Freundeskreis ins Leben gerufen. Seit Januar haben sich schon 400 Vollblut-Sammler gemeldet. Einige davon treffen sich in der Dampfe zum ersten Mal. Das Thema ist klar - der Name der Börse ist Programm.
Am Stand von Frederic und Nuria schlägt eine Sammlerin zu. Und auch der zögernde Schild-Interessent von Stefan Koletzko entschließt sich endlich zum Kauf. So langsam packen die Coca Cola-Anhänger ihre Sachen zusammen - natürlich ganz vorsichtig. Denn die nächste Börse wartet schon. So sagen auch einige beim Abschied: „Bis morgen in Holland.“

Autor:

Patricia Koenig-Stach aus Essen-Borbeck

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