Freche Fleischwürste legen los
Daliah Sölkners Zeit wird derzeit arg von „Frinti“ beansprucht. Der mannsgroßen Figur fehlt noch der letzte Schliff. Und den bekommt „Frinti“ in Fort Kiekenberg, dem Atelier der Künstlerin, verpasst.
Zwischen Malkursen und der Arbeit an den eigenen Bildern hantiert Daliah Sölkner seit Tagen im Atelier mit Speißfässern, Papierschnitzeln und jeder Menge Kleister.
„Frinti“ braucht eine ganze Menge Aufmerksamkeit. Schließlich soll das Grundgerüst aus Speißfässern sich mit Hilfe der Pappmaché-Masse in eine echte „Gallionsfigur“ verwandeln. Das fertige Objekt wird den Karnevalswagen der Frintroper Werbegemeinschaft zieren, die in dieser Session als „Die frechen Fleischwüste auf dem Frintropenschiff“ ins närrische Geschehen eingreift.
Um Frinti zum Leben zu erwecken, konnte Daliah Sölkner auf tatkräftige Unterstützung zurückgreifen. „Den Frinti-Grundstock baute mein Mann André, bei den Pappmaché-Arbeiten gingen mir meine Tochter Celine und meine Freundin Tanja Wolsing zur Hand“, erklärt die Künstlerin.
Frinti- Eingeweihte werden es längst wissen - ist das Frintroper Baudenkmal, der historische Wasserturm an der Frintroper Straße. Auch im Karneval zeigt dieser nun sein Gesicht, hält die Fahnen des Ortsteils auf den Karnevalswagen der Werbegemeinschaft Frintrop hoch und ziert die Orden. Die werden u.a. heute beim Hausfrauennachmittag an verdiente Mitglieder der Fidelen Frintroper verliehen.
Nicht nur beim großen Rosenmontagszug in der Innenstadt ist die WG Frintrop mit von der Partie. Auch beim Osterfelder Kinderkarnevalszug am Samstag, 5. März, reihen sich die beiden Wagen der WG in die lange Reihe der närrischen Gefährte ein. Beim KiKaBo am Sonntag, 6. März, werden sich die Fleischwürste als Fußtruppe unter die Borbecker Narren mischen. Frinti ist ebenfalls mit von der Partie.
Die Arbeit der Wagenbauer André Schreiber, Klaus Jansen, Manni Basten, Michael Klein und Christian Plassmann läuft aktuell auf Hochtouren. Denn bis sich die beiden Bauanhänger in waschechte Jeckenwagen verwandeln, ist einiges an kreativen Verschönerungsaktionen notwendig. Die Aufbauten aus Holz erledigen die Männer.
„Wenn´s ans Bemalen und Schmücken geht, dann sind Anja Basten und ich mit dabei“, erzählt Daliah Sölkner.
In der letzten Session haben die Frintroper mit ihrem Narrenschiff erstmals die Jecken-Bühne betreten. „Wir hatten zwar nicht den größten Wagen, aber mit Sicherheit das meiste Wurfmaterial“, erinnert sich Daliah Sölkner. Auch diesmal wieder sorgen die Frintroper Schützen und die Werbegemeinschaft für ausreichend Kamelle an Bord.
„Ich selbst bin kein ausgesprochener Karnevalsfan“, räumt Daliah Sölkner ein. „Aber die Vorbereitungen und natürlich die Zeit mit Freunden und der Familie oben auf dem Wagen, das ist schon etwas besonderes.“
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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