Facharbeit geht durchaus auch anders

Freuen sich über die Noten für ihre Facharbeiten: Chantal Fasel (l.) und Carolin Hein (r.) gemeinsam mit ihrer Lehrerin Silke Koch. | Foto: Winkler
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Jedes Jahr werden an Borbecker Schulen hunderte Facharbeiten in den verschiedensten Fächern zu den unterschiedlichsten Themen verfasst. Der Arbeitsaufwand ist dabei meistens so hoch, dass der ein oder andere Schüler kaum noch Zeit für andere Dinge hat. Zwei Mädchen vom Gymnasium Borbeck haben sich nun der Herausforderung gestellt - und das auf Englisch.

Schon seit der siebten Klasse haben die beiden 17-jährigen Schülerinnen Carolin Hein und Chantal Fasel des Gymnasiums Borbeck bilingualen Unterricht in Erdkunde auf dem Stundenplan stehen. In der Oberstufe haben die zwei jetzt ihre Facharbeit in dem englischsprachigen Fach geschrieben.
Bevor es losgehen konnte, mussten beide jedoch ein Thema für sich finden. Das fiel zunächst gar nicht so leicht, da Silke Koch, die Erdkundelehrerin des Kurses, die Themen sehr einschloss. „Die Facharbeiten mussten zu unserem Thema, der strukturellen Veränderung, passen und sollten zudem einen sehr regionalen Bezug haben. Das ist hier immer so“, erklärt die Lehrerin.

Interessantes Thema

Chantal Fasel entschied sich nach einer Idee ihres Sitznachbarn schließlich für die strukturelle Veränderung in Altendorf. „Das Thema schien mir besonders interessant, da mir der Stadtteil bisher nur durch Kriminalität, Drogenkonsum und einen hohen Ausländeranteil aufgefallen ist“, erinnert sich die 17 Jahre alte Essenerin. Auch für die leidenschaftliche Kletterin Carolin Hein war das Thema nach kurzer Abstimmung mit der Lehrerin dann klar. „Da ich mich selbst schon länger für die Veränderung alter Bergbauindustriestätte interessiere und ich regelmäßig im ´Kletterpütt´ in der Zeche Helene klettern gehe, habe ich mich entschieden, die Verwandlung der Zeche in ein Freizeitzentrum zu behandeln.“
Nachdem die Fragestellungen festgezurrt waren, gliederten die Beiden gemeinsam mit ihrer Lehrerin, die den Prozess unterstützend begleitet hat, die Facharbeiten.
Dann konnte es endlich losgehen. Anfangs musste natürlich recherchiert werden. Das war, so die Mädchen, der aufwändigste und anstrengendste Teil der Hausarbeit. „Insgesamt habe ich für einen acht Seiten langen Text zwei Wochen lang intensiv recherchieren und arbeiten müssen“, weiß Chantal. Auch ihre Mitschülerin benötigte sehr viel Zeit.
An der neunseitigen Facharbeit saß Carolin drei Wochen lang jeden Tag fast vier Stunden. Auch bei ihr war die Recherche am schwierigsten. „Da es keinerlei Bücher über die Wandlung der Zeche gab, musste ich sehr lange im Internet suchen, um die für mich relevanten Informationen zu erhalten.“
Aber auch die Öffentlichkeit konnten die zwei einbinden. Mit Block und Stift bewaffnet wurden zahlreiche Bürger zu den Themen befragt. Dafür wurden gezielte Fragen von den Schülerinnen gestellt, um so aussagekräftige Meinungen zum Stadtteil und zur Zeche zu erhalten. Neben der Recherche und den Umfragen war auch der schriftliche Teil ein wichtiger Faktor bei der Facharbeit. Obwohl es sich für Laien kompliziert anhört, dass der Text auf Englisch verfasst werden musste, spielte es für die Mädchen keine Rolle. „Da wir bereits seit der siebten Klasse auf Englisch unterrichtet werden, kennen wir es nicht anders. Im Gegenteil, manchmal können wir die englischen Vokabeln, müssen aber kurz nachdenken, um die deutschen Begriffe zu finden“, beschreibt Carolin.

Mühe hat sich gelohnt

Der hohe Aufwand hat sich aber offensichtlich gelohnt. „Beide Arbeiten, die je eine Klausur ersetzen, wurden mit der Note Eins Plus bewertet“, verriet die stolze Lehrerin.

Text: Nolin Wischermann

Freuen sich über die Noten für ihre Facharbeiten: Chantal Fasel (l.) und Carolin Hein (r.) gemeinsam mit ihrer Lehrerin Silke Koch. | Foto: Winkler
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Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck

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