Essener Polizei ist hinter Einbrechern her

Trotz Spurensuche und intensiver Fahndung werden nur wenige Einbrecher geschnappt. Übrig bleiben verwüstete Wohnungen und die Angst der Bewohner, erneut Opfer zu werden.Fotos: Polizei
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„Jeder Depp kann eine Scheibe einschlagen.“ Deshalb sei die Sicherung von Fahrzeugen auch eine schwierige Sache, weiß Kriminaloberrat Manfred Joch. Mehr tun kann man da schon zum Schutz der eigenen Wohnung. Und darauf liegt auch in 2014 der polizeiliche Fokus.

Mit 2.381 ist die Zahl der Einbrüche in Essen aus dem vergangenen Jahr leicht angestiegen - und die Aufklärungsquote liegt bei lediglich knapp über 8 Prozent. Landesweit werde die Tätersuche immer komplizierter, weil sich der Typ stark verändert habe, ist sich Polizeipräsidentin Stephania Fischer-Weinsziehr bewusst. Organisierte Verbrecher ziehen um die Häuser. „Es gibt zarte Anzeichen für einen Aufwärtstrend, aber keinesfalls Entwarnung“, schreibt sie dem Gebiet weiterhin „oberste Priorität“ zu.

Und: „Es betrifft nicht nur Hausbesitzer und Wohnungseigentümer“, warnt die neue Leitende Kriminaldirektorin Martina Thon, denn die seien bereits alarmiert und sorgten sich durch Sicherungsmaßnahmen um ihren Besitz. „Aber auch Mietwohnungen bedürfen dringenden Schutzes!“ Bargeld, Schmuck, kleine Elektrogeräte, eben Wertgegenstände, die fast jeder Mieter besitzt und die schnell transportabel seien, stünden da im Interesse der Täter. „Technische Mittel sind die einzige Lösung, entgegenzuwirken“, wissen die Experten, die damit auch an Wohnungsgesellschaften appellieren. Denn: Jeder vereitelte Versuch stärkt das persönliche Sicherheitsempfinden.
Auch kleine Schritte - das doppelte Abschließen oder das wachsame Auge auf den Nachbarn - können da schon weiterhelfen: Mit der landesweiten Kampagne „Riegel vor!“ berät die Polizei umfassend in Sicherheitsfragen, hinzu kommen seit einigen Monaten auch personenbezogene Ermittlungen unter dem Stichwort „Mobile Täter im Visier“, die städteübergreifend Intensivtäter dingfest machen. 27 hat Essen aktuell im Programm, von denen bereits zehn in Strafhaft und vier in U-Haft sitzen, drei sind zur Festnahme ausgeschrieben.

Weniger Kriminalität in Essen

Insgesamt haben die Straftaten in Essen erfreulicherweise um rund 5 Prozent abgenommen, es verbleiben in 2013 noch 57.317. Damit verleiht die Polizei ihrem Gebiet gern das Prädikat „sichere Stadt“, immerhin macht man sich gut im Vergleich etwa zu Dortmund, Duisburg, Köln oder Düsseldorf. Speziell im Bereich der Betrügereien und in der Arbeit mit jugendlichen Straftätern (Ermittlungsgruppe Jugend) wurden positive Entwicklungen erzielt. Stark im Fall ist die Kraftfahrzeugkriminalität. Bei beinahe minus 19 Prozent bleiben rund 5.000 Fälle und ein Gesamtschaden von 6,85 Millionen. Der Rückgang sei aber auf Quantität beschränkt und beziehe sich nicht auf die Qualität der Einbrüche. Airbags und teure Leucheinheiten stünden auf der Diebesliste. „„Für ein kleines Radio oder ein tragbares Navigationsgerät dagegen bricht heute niemand mehr ein Auto auf“, lehrt die Erfahrung.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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