Essener Hundetagesstätte sucht neues Gelände

Hilferuf von der Heißener Straße 248b: Erst im Sommer 2013 eröffneten Kim Kuckelberg (21) und Thorsten Pach (28) hier in Borbeck eine Tagesstätte für Hunde. Doch nun steht das junge Paar vor dem zweiten Wiederaufbau - und ein Umzug scheint unumgänglich.

„Das Beste wäre es, schon jetzt ein neues Gelände zu finden“, weiß Kim Kuckelberg, die sich mit ihrem Lebensgefährten selbstständig gemacht hat. Der Grund ihrer Zeitnot sind gleich drei Rückschläge in Folge: Erst wütete Sturm Ela über das Gelände, dann brannte ein Feuer das Haupthaus für die Vierbeiner nieder. Dem nicht genug: Spätestens im September 2015 müssen sie ein neues Obdach für ihre Tiere gefunden haben, denn die Kündigung des Pachtvertrags liegt bereits vor. „Da ist die Motivation gering, noch mehr Zeit und Geld vor Ort zu investieren.“

1.000 Quadratmeter für die Hunde

Auf rund 1.000 Quadratmetern Fläche hatten sich die beiden Betreiber, die selbst nur einige Autominuten entfernt in Frohnhausen leben, schön eingerichtet. Statt enger Zwinger erbaute das Paar einen großen Holz-Bungalow für Dogge, Chiwawahündin & Co., seit diesem Sommer ergänzt von einer kleineren Hütte. Rundherum gibt es bei „Canis familiaris“ Outdoor-Spielmöglichkeiten, teils von Pavillon und Sonnensegel überdacht. Büro, Toilette und Quarantäneraum - ganz den Vorgaben entsprechend - vervollständigen die Tagesstätte.

Bis zu 20 Hunde, derzeit um die 15, werden hier an jedem Wochentag aufgenommen, während Herrchen und Frauchen beispielsweise im Büro sitzen. „Urlaub oder auch Trennungen können weitere Gründe sein, die Fellnasen in unsere Betreuung zu geben“, ergänzt Kuckelberg. Für sie stand immer fest, wohin es beruflich gehen würde. „Gleich nach dem Abitur habe ich mich im Tierschutz engagiert“, hier lernte sie auch den Lebensgefährten und Partner kennen. Aus dem Nichts errichteten sie gemeinsam die Pension, „und die ist super angelaufen“.

Sturm, Brand und Kündigung

Der Sturm Anfang Juni konnte sie deshalb nicht entmutigen, mit großem finanziellem Aufwand, viel körperlicher Arbeit und der Hilfe von Familie, Freunden und Nachbarn bauten sie ihren Lebenstraum neu auf, konnten nach rund einer Woche wiedereröffnen. Doch dann die Nachricht des Verpächters: „Sie hätten gar nicht so viel investieren sollen“ habe dieser die Kündigungsnachricht überbracht. Hintergrund seien angebliche Probleme mit der Stadt bezüglich der Nutzung des ehemaligen Bahngeländes. „Bis September 2015 haben wir aber noch Zeit erhalten, etwas Neues zu finden.“
Am 16. November folgte der Brand. „Wir waren gerade auf dem Weg nach Köln, als der Telefonanruf kam.“ Das Hauptgebäude war komplett in Asche zerfallen. „Ob Brandstiftung oder technischer Defekt der Auslöser war, konnte die Polizei nicht ermitteln.“ Einziger Trost: Von den Tieren hat erneut keines Schaden genommen. Doch trotz fehlender Mittel und Perspektive, bleibt dem Paar keine Wahl: „Wir müssen wieder aufbauen, damit die Pension weiter läuft.“ Es sei denn, es wird zeitnah mit einem neuen Standort Abhilfe geschaffen.

Benötigt werden 1.000 Quadratmeter, gerne mehr. Voraussetzungen für Strom und Wasser müssen gegeben sein. „Wir sind handwerklich geschickt, können viel selber herrichten“, so Kuckelberg, „aber wir können natürlich nicht den Boden aufreißen und eine Kanalisation bauen.“ Um die aktuellen Hunde weiter betreuen zu können und auch eine Wohnortnähe beizubehalten, sollte sich das Gelände im näheren Umfeld befinden, auch gut für die Kunden erreichbar sein. Direkte Nachbarn jedoch sind eher ungünstig. „15 Hunde machen schon mal Krach, wenn auch nicht den ganzen Tag.“ Schlussendlich muss natürlich Gewerbe erlaubt sein und der Preis stimmen. Keine einfachen Voraussetzungen für einen zügigen Umzug. „Wir versuchen aber alles“, kämpft Kuckelberg um Existenz und ihren Traum. „Das ist mein Leben.“

Wer helfen kann oder weitere Informationen wünscht, erhält Kontakt unter www.huta-canis-familiaris.de.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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