Dürerschule besteht seit 125 Jahren

1887 als zweite Volksschule in Borbeck gegründet, besteht die Dürerschule seit nunmehr 125 Jahren. Und dieses Jubiläum wird am Samstag, 23. Juni, gebührend gefeiert.

Zwischen 12 und 18 Uhr steigt auf dem Gelände an der Wallstraße 2 ein Sommerfest. Für das Bühnenprogramm sorgen die Flotten Socken, die Cardellino-Geigen-Kinder der Schule, die Tanz-Arbeitsgemeinschaften sowie die Samba-Percussion-Band „cebolório“ (wörtlich: Unsinn), dazu bringt „Saiten-Twist“ freche Kindermusik mit. Außerdem werden Mitmachaktionen für Groß und Klein angeboten.
Sicherlich schaut der ein oder andere auch auf die bewegte Schulgeschichte zurück.
Der Beschluss zur Errichtuung einer zweiten Volksschule in Borbeck erfolgte 1885 vom Gemeinderat der Bürgermeisterei Borbeck unter Führung des Bürgermeisters Rudolf Heinrich. 1887 dann war die damalige katholische Volksschule Borbeck II fertig gestellt und konnte übergeben werden.
Die ersten 25 Jahre wurden die Jungen und Mädchen getrennt unterrichtet. Neben der Volksschule war auch eine Handwerkerberufsschule in dem Gebäude untergebracht. 1912 erfolgte die Zusammenlegung der beiden Abteilungen Jungen und Mädchen und es gab fortan einen gemeinsamen Unterricht. Rund 400 Kinder besuchten seinerzeit die Volksschule.
Zur Zeiten des Nationalsozialismus wurde die katholische Volksschule II aufgelöst und es entstand erstmalig „die neue deutsche Gemeinschaftsschule“. Hier wird die Schule erstmalig „Dürerschule“ genannt. Nach Beendigung des Krieges war die Schule stark zerstört. Im Jahr 46/47 fehlten fast alle Fensterscheiben, Decken, Wände und Türen waren stark beschädigt.
Es wurde trotzdem unterrichtet. Hierfür standen für die Schüler der Dürerschule vier Klassenräume zur Verfügung, welche für zehn Klassen genutzt werden mussten. Unterricht erfolgte von 8 Uhr bis 17.30 Uhr. Rund 640 Kinder besuchten in dieser Zeit die Schule. Ende 46/47 wurde aus der Gemeinschaftsschule wieder eine konfessionell gebundene, katholische, Schule.
67/68 erfolgte eine Neuordnung des Schulwesens in NRW und die Dürerschule wurde als katholische Schule aufgelöst. In das frei gewordenen Gebäude zog die Mühlenfeldschule ein. Kurzzeitig hieß die Dürerschule dann auch Mühlenfeldschule, jedoch konnte sich der Name nicht durchsetzen. 1970 erhielt die Schule dann wieder ihren ursprünglichen Namen.
1990 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Renovierungsmaßnahmen wie zum Beispiel der Einbau von neuen Fenstern, Dacheindeckung, Reinigung der Ziegelfassade und mehr wurden vorgenommen. Ein Förderverein wurde gegründet und einige schuleigene Konzepte zur Förderung der Kinder eingeführt.
Im Jahr 2007 wurden erhebliche bauliche Mängel am Gebäude festgestellt, welche im Laufe der 120 Jahre auf-getreten sind. Hinzu kam der Schimmelbefall der Gymnastikhalle, die eigentlich ein altes Möbellager der Firma Bücking war und im Jahre 1976 für den Sportunterricht übernommen wurde. Über den Fortbestand der Schule wurde diskutiert und man erwog auch eine Schließung.
Der Rat der Stadt Essen beschloss jedoch im Jahr 2010 den weiteren Fortbestand der Schule als zweizügige Gemeinschaftsgrundschule. Neben den Renovierungsarbeiten, welche die Schulgemeinschaft für fast zwei Jahre trennte, erhielt die Schulgemeinschaft die Nachricht, dass die Dr. Heinz Horst Deichmann Stiftung den Bau einer Gymnastikhalle finanzieren wird.
Im Jahr 2011 war es dann soweit. Die Renovierungsarbeiten sind abgeschlossen und im historischen Gemäuer befinden sich heute moderne Schulräume. Die Fertigstellung der Gymnastikhalle erfolgte ebenfalls im Jahr 2011. Die Halle wurde feierlich eingeweiht. Im Jahr 2012 nun feiert die Dürerschule ihr 125-jähriges Bestehen.