Domino-Days im Lutherhaus
Als im November 2009 der vorerst letzte Domino-Day im Fernsehen ausgestrahlt wurde, waren Jan und Antonio gerade mal drei Jahre alt. Als jetzt im Lutherhaus zum dritten Mal in den Tagen nach Weihnachten die Domino-Aktion stattfand, waren die beiden mit Begeisterung dabei.
Nicht 4,8 Millionen Dominosteine, wie bei dem großen Vorbild, sondern rund 6000 der 4,8×2,4×0,7 cm großen, bunten Plastikplättchen mussten sorgfältig aufgestellt werden - und das erforderte viel Geduld.
„Gestern haben wir erstmals geprobt“, erzählt Michael Banken, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Bedingrade-Schönebeck. „Jedes der 15 teilnehmenden Kinder zwischen acht und 14 Jahren durfte sich eigene Muster ausdenken und testen, wie die Steine sich zum Beispiel auf Treppenstufen verhalten“.
Am zweiten Tag der Aktion wurde dann gemeinsam überlegt, welche Motive gebaut werden sollten. „Das Thema war natürlich das neue Jahr und so haben wir uns für Kleeblatt, Feuerwerk, Kerze, Spirale, Sektglas und die Zahl 2017 entschieden“, erklärt Banken. Der Aufbau der farbigen Steine ist mühsam – eine unbedachte Bewegung und alles fällt wieder zusammen, da ist auch schon mal Frust angesagt.
„Dies ist ja eine weltliche Aktion und meine Verbindung zum Glauben besteht darin, auch gegen Widerstände und Scheitern immer wieder neu auszuprobieren, Geduld zu bewahren und vor allem etwas gemeinsam zu machen“, betont Banken.
Jan (10) und Antonio (10) haben sich das steinreichste Bild, die große weiße Kerze, ausgesucht und nach zweieinhalb Stunden stehen die Plättchen in Reih und Glied.
Beide sind schon sehr gespannt auf den großen Augenblick – wenn der erste Stein von Michael Banken angestupst wird und der Lauf durch die einzelnen Bilder beginnt.
Timo (18) sorgte für das technische Know-how und die fachkundige Anleitung. „Als ich im Alter der jetzigen Teilnehmer war, habe ich ziemlich viele Bilder gebaut, Anleitungen dafür habe ich mir aus dem Internet geholt“ erinnert er sich, und die Domino-Begeisterung ist ihm immer noch anzusehen.
Und dann war es soweit, der erste Stein fiel und im Domino-Effekt bewegten sich die Plättchen durch die einzelnen Bilder, nur das leise Klicken der fallenden Steine war zu hören und nach zweieinhalb Minuten löste sich die Spannung in Beifall auf.
„Wir gehören gar nicht zur Gemeinde, haben von der Aktion in der Zeitung gelesen und haben uns angemeldet“, erzählt Jans Mutter. „Es war so toll, zuzuschauen, wie die Kinder sich völlig selbstverständlich gegenseitig geholfen, unterstützt und ermutigt haben“. Jan ergänzt: „Das möchte ich zu Hause auf jeden Fall auch ausprobieren“. Also ist völlig klar, dass im neuen Jahr auf der Einkaufsliste ganz oben Dominosteine stehen.
Text: Doris Brändlein
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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