Die Crux mit dem e und dem i
„Bist du etwa das W? Dann hab ich keinen Buchstaben mehr.“ Zehn Minuten vor ihrem großen Auftritt herrscht bei den 30 Schülerinnen des Mädchengymnasiums Borbeck großes Chaos. Dabei spielen sie beim „Schulduell“ um einen „Casper“-Auftritt.
Im Aufenthaltsraum der Schule - denn auf dem Schulhof war es für die technischen Geräte zu kalt - ist in der Pause ein Team des Radiosenders 1Live zu Besuch. Alljährlich bewerben sich dort hunderte von Schulen, um am Ende ein exklusives Konzert eines aktuellen Top-Künstlers an ihre Schule zu holen. Es gilt, fünf Fragen in möglichst kurzer Zeit richtig zu beantworten. Noch dazu tragen alle 30 Teilnehmer des Abschlussjahrganges einer Schule je einen Buchstaben des Alphabets (inklusive Umlaute und „ß“), aus welchen das Lösungswort in richtiger Reihenfolge gebildet werden muss.
Eine knifflige Aufgabe, noch dazu, weil die Borbeckerinnen sich darauf nur eine Woche vorbereiten konnten, wie die 17-jährige Theresa Tenbusch und ihre Mitstreiterinnen berichten. Vor allem vor Politik graut es ihnen. Aber das Themenfeld bleibt ihnen glücklicherweise erspart. Stattdessen müssen sie etwa einen bekannten Fernseh-Arzt (Dr. House) benennen, den Song „Somebody that i used to know“ zuordnen, die Personenanzahl einer Leichtathletik-Staffel kennen.
Die maximale Punktzahl (fünf) zu erreichen, gelingt spielend. Nur an der Zeit hakt es gewaltig. Bei der Frage nach der Amtssprache des Römischen Reiches stehen die Schülerinnen zu lang in „Latien“-Formation, bevor sie den Dreher erkennen. Schließlich bleibt die Uhr bei 39:38 Sekunden stehen. Dabei hat es eine Bottroper Schule schon in 13:43 geschafft. Das Finale ist somit eindeutig verpasst - trotz lautem „OléOlé“-Motivationsgesang.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
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