Der Snooker-Profi: Lukas Kleckers aus Essen machte sein Hobby zum Beruf und nahm sogar an der WM teil

Lukas Kleckers, einziger professioneller Snooker-Spieler in Deutschland, ist in Essen beheimatet. Von hier aus mischt er in der Welt-Elite mit. | Foto: Worldsnooker
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Vom Billardspielen leben können, wer träumt nicht davon. Der Essener Lukas Kleckers hat sich seinen Wunsch erfüllt und spielt seit einem Jahr professionell Snooker. Zusammen mit der Welt-Elite. Er ist der einzige Snooker-Profi Deutschlands.

Seit dem Abitur im Jahr 2014 bastelte er an seinem Plan, das Hobby zum Beruf zu machen. 2013 war er ja schon Deutscher Meister geworden. „Den Traum hatte ich sehr lange“, berichtet der heute 22-Jährige. Viel Überzeugung hätte es nicht gebraucht, diesen Weg einzuschlagen. „Man darf nur kein Problem damit haben, den ganzen Tag alleine am Tisch zu stehen und zu trainieren. Da muss man einen starken Willen haben“, erklärt er.
Bis zu sieben Stunden trainiert Kleckers täglich mit den roten Kugeln und den "Farben" – und das sechs Mal pro Woche. Leichter fällt es ihm, wenn er in England zusammen mit anderen Profis der Snooker Main Tour am Tisch steht. „Da hat man eine große Anzahl an guten Spielern.“

Meister geworden mit Mayen Koblenz

Snooker-Profi zu sein ist ohne England kaum denkbar. Entscheidend war, dass sich Kleckers bei der Star Snooker Academy in Sheffield beworben hatte. Unter anderem trainierte er mit Ding Junhui, Spitzname „Star des Ostens“, der bei der diesjährigen WM weit kam. Weiter als Kleckers, der leider schon in der Vorrunde mit 4:10 gegen Akani Songsermsawad aus Thailand ausschied. „Das Match ging über zwei Tage, wenn ich meine beste Form abgerufen hätte, dann wäre es eng geworden.“ Sein nächster Gegner wäre Graeme Dott, WM-Sieger von 2006, gewesen. „In der ersten Runde zu gewinnen, wäre eine super Leistung“, erklärt Kleckers, „was danach kommt, schaue ich mir gar nicht an.“

Snooker Main Tour

Oft und lange ist er auf der britischen Insel unterwegs – schon alleine wegen der Turniere der Main Tour – zusammen genommen rund vier Monate im Jahr. Um die Reise- und Übernachtungskosten zu stemmen, benötigt er Jahr für Jahr Sponsoren. Denn bevor es pfundige Preisgelder regnet, muss Kleckers noch ordentlich klotzen und vor allem: gewinnen.
Nebenher versucht er zu studieren, Maschinenbau in Bochum. Aber wegen der intensiven Trainingszeiten sei das nicht so einfach, erklärt der gebürtige Bergerhausener. Früher hatte er beim SC 147 Essen gespielt, heute führt er das Queue in der Bundesligamannschaft von Mayen-Koblenz – natürlich als bester Gentleman am grünen Tuch mit einer Siegquote von 95 Prozent.

Neue Saison startet im Juli

„Nun ist die Saison schon vorbei und geht voraussichtlich erst im Juli wieder los“, blickt der WM-Newcomer nach vorne und zurück. Die Saison sei sehr lehrreich für ihn gewesen. Zu viele Erstrundenniederlagen hätte es gegeben. Fehler müsse er vermeiden. Oft habe es ihm an der nötigen Konzentration gefehlt. Selbstkritik auf Profi-Niveau. Wo andere neidisch zu ihm aufschauen, geht Kleckers mit sich kritisch ins Gericht. „Mit ein paar Veränderungen bin ich zuversichtlich, dass es nächste Saison besser laufen wird“, schreibt er auf seiner Webseite.
Das wünschen dem aufstrebenden Snooker-Star sicher viele seiner Fans.

Spielprinzip

Das Spielprinzip dieser Billard-Variante besteht darin, 15 rote und sechs andersfarbige Bälle, zunächst abwechselnd, in die Taschen zu versenken. Dafür gibt es Punkte. Solange noch "Rote" auf dem Tisch sind, werden "die Farben" immer wieder zurück auf ihre Slots gelegt. Hat ein Spieler mehr Punkte erzielt, als noch Punkte auf dem Tisch liegen, muss der Gegenspieler ihn snookern, also sein Anspiel behindern, dann gibt's Abzüge. 

Kleckers spielte schon gegen Weltmeister, hier verlor er gegen Ronnie O'Sullivan:

Autor:

Harald Landgraf aus Dinslaken

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