Das große Aufräumen nach dem Sturm geht weiter
Sturmtief „Ela“ hat mächtig gewütet und vor allem im Borbecker Schlosspark erheblichen Schaden angerichtet. Rund 150 Bäume wurden entwurzelt, darunter eine Menge aus altem Bestand mit einem Stammdurchmesser von mehr als einem Meter.
„Eine fürchterliche Bilanz“, erklärt Franz Josef Gründges, Vorsitzender des Fördervereins Schloss Borbeck e.V., nach Aufnahme der Schäden. Um den von der Landesdenkmalbehörde zu einem „denkmalgeschützten Raum für Erholung und Begegnung“ erklärten Park wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen, wird eine Menge Arbeit notwendig sein.
Dass die sich lohnt, steht für Gründges außer Frage. „Der Borbecker Schlosspark ist historisch bedeutsam. Er ist einer der ältesten gestalteten Park- und Landschaftsanlagen im ganzen Rheinland und zudem Bestandteil der Residenz der Fürstäbtissinnen.“
Spendenaktion: neue Bäume für den Schlosspark
Stiftung und Förderverein Schloss Borbeck rufen deshalb zu einer Spendenaktion für den Schlosspark auf. Im Zuge einer Nachpflanzaktion von Forstverwaltung, Grün & Gruga sowie der Unteren Denkmalbehörde sollen bald möglichst neue Bäume gesetzt werden.
Wer die Aktion unterstützen möchte, kann einen Beitrag dazu auf das Spendenkonto bei der Sparkasse Essen, IBAN DE25 36050105 0008504888, Stichwort „Mein Schlosspark“ leisten. Ehe es ans Nachpflanzen geht, muss aber erst mal aufgeräumt werden. Noch immer wird an vielen Stellen gearbeitet, von professionellen und ehrenamtlichen Helfern.
Eltern sorgen für Bauzaun auf dem Hof
Dass der Schulbetrieb an der Dürerschule - wenn auch mit eingeschränktem Platz auf dem Schulhof - seit Wochenbeginn wieder läuft, ist nicht zuletzt der Unterstüztung einiger Eltern zu verdanken. Innerhalb weniger Stunden konnte ein kompletter Bauzaun zur sicheren Absperrung der Gefahrenzone auf dem Pausenhof angeliefert und aufgebaut werden. „Und das auch noch kostenlos“, freuen sich Schulleiterin Angela Effing-Sagel und Sonja Kleine-Möllhoff von der Schulpflegschaft über die unkomplizierte Hilfe.
Viele Anwohner, Nachbarn und spontan gegründete Initiativen (Wir berichteten) räumten mit auf, sägten Bäume und Strauchwerk klein. Damit dieses problemlos entsorgt werden konnte, richtete die Stadt kurzfristig Sammelplätze ein.
Kostenlos konnten in den letzten Tagen Baum- und Strauchreste auf ehemaligen Sportplätzen, auf dem Messeparkplatz und auf dem Gelände des ehemaligen Jugendzentrums Papestraße abgegeben werden.
Doch Nachbarschaftshilfe allein reichte angesichts der Schadenslage nicht aus. Tatkräftige Hilfe von außen gab es in der vergangenen Woche täglich durch 300 Einsatzkräfte aus Bereitschaftseinheiten der Feuerwehren. Diese kamen aus allen Teilen des Landes NRW nach Essen. Mit Drehleitern, Hubrettungsbühnen und Autokränen erledigten sie Arbeiten in Höhen. Damit waren täglich rund 800 Einsatzkräfte unterwegs. Reibungslos läuft das Leben nach dem Sturm aber noch nicht. Auch in der Pfarrei St. Dionysius hat der erheblichen Schaden angerichtet.
Pfarrer Cleve hat sich bei einem Besuch in den Gemeinden einen Überblick verschafft. Eine große Linde ist parallel zur Pfarrkirche St. Dionysius in Borbeck-Mitte umgestürzt. Größere Schäden an Gebäuden gab es aber Gott sei Dank nicht.
In den Kirchturm von St. Michael in Dellwig ist während des Unwetters der Blitz eingeschlagen. Die Steuerung des Uhrwerks und der Glocken wurde dabei beschädigt.
Der Hülsmannfriedhof bleibt für die Besucher gesperrt. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass abgesperrte Flächen auf Kirchplätzen und Grundstücken nicht betreteten werden dürfen. „Solange bis die Schäden behoben sind“, erklärt Pfarrer Cleve.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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