Chance für Unterfrintrop: Ab September gibt´s auch einen Wochenmarkt "im Tale"
Marktmeister Torsten Schruhe ist durchaus zufrieden. Was er bei der ersten Besichtigung des Platzes am Höhenweg gesehen hat, lässt den Experten optimistisch auf den 13. September blicken. Es sind nur Kleinigkeiten zu ändern, damit die sieben Händler, die an diesem Tag zur Premiere des neuen Donnerstags-Marktes mit ihren Verkaufswagen in Unterfrintrop anrollen werden, Zugang zu Strom und Wasser erhalten.
Fisch, Geflügel, Käse, Gemüse, Backwaren, Textilien und ein Imbiss werden dann auf dem Platz zu finden sein. "Das Ganze ist ein Pilotprojekt", erklärt Manfred Funke-Kaiser von "Wir für Frintrop", der sich als Kümmerer im Bereich "Wirtschaft und Marketing" in den Stadtteilentwicklungsprozess einbringt. Im Klartext: Die Unterfrintroper entscheiden mit ihrem Einkaufsverhalten mit darüber, ob sich der Markt im Tale zu einem dauerhaften Markt entwickelt oder ob nach Ende der sechswöchigen Projektphase ein Schlussstrich gezogen werden muss.
Markt sorgt für ein Stück weit mehr Lebensqualität
Ideengeber und Händler sind optimistisch. "Wir hoffen darauf, dass der Markt für viele Menschen mit eingeschränkter Mobilität ein Stück Lebensqualität darstellt." Und dass auch der Donnerstagsmarkt im Tale zu einem Treffpunkt wird, fasst Funke-Kaiser die Erwartungen zusammen. In Oberfrintrop ist die Rechnung vor zwei Jahren aufgegangen. Die Ausgangssituation war ähnlich: Durch die überraschende Plassmann-Schließung und die lange Wartezeit auf das geplante neue Nahversorgungszentrum mit Rewe und Aldi standen die Frintroper plötzlich ohne Lebensmittler da. Die Idee für den Mittwochs-Markt an der St. Josef Kirche war geboren. "Durch die Netto-Schließung am Unterfrintroper Markt ist für die Bürger dort fußläufig nun auch kein Lebensmittler mehr erreichbar", zeigt Funke-Kaiser die Parallelen auf.
BV und Bürger- und Verkehrsverein stehen hinter der Idee
Viele bekannte Gesichter der Marktbeschicker vom Mittwochsmarkt sind demnächst auch im Tale mit dabei. Zustimmung für die Pläne, den Markt dort wiederzubeleben, gibt es auch von der Bezirksvertretung und Bezirksbürgermeister Helmut Kehlbreier. Und auch Rainer W. Seck, aktiv im Bürger- und Verkehrsverein Frintrop und im TBF, freut sich über das neue Leben. Bei ihm stößt auch die Terminwahl auf Zustimmung: "Gerade vor dem Wochenende bekommen die Unterfrintroper Gelegenheit, demnächst auf dem Markt ihre Einkäufe zu erledigen."
Werbetrommel rühren für Marktpremiere
Jetzt geht es darum, vor der Premiere kräftig die Werbetrommel zu rühren. "Es werden Flyer verteilt und ein Banner macht auf den neuen Markt aufmerksam", verrät Manfred Funke-Kaiser. Bis zum 13. September wird er weitere Gespräche führen. Und vielleicht noch weitere Händler begeistern können. "Ein Blumenstand und ein Angebot an Kunsthandwerk könnten sich gerne noch dazu gesellen." Und auch die Toilettenfrage muss noch geklärt werden. "Da hoffe ich auf die Bereitschaft der umliegenden Gewerbetreibenden, dass sie Markthändlern die Gelegenheit geben, ihre Toiletten zu benutzen. Denn auch sie werden sicherlich von einer Wiederbelebung der Marktfläche profitieren." Auch in Sachen Aufenthaltsqualität wünscht sich der Kümmerer noch ein wenig Unterstützung. Currywurst, Frikadellen und Kaltgetränke schmecken an Bierzeltgarnituren, die zum Verweilen einladen, einfach doppelt so gut. "Vielleicht finden sich ja noch einige Freiwillige, die sich darum kümmern. Bierzeltgarnituren und Stehtische stellen wir zur Verfügung. Die müssten halt nur abgeholt, aufgebaut und wieder zu unserer Firma gebracht werden."
Keine Schwächung für den Donnerstags-Markt
Bei aller Euphorie für die neue Marktidee im Tale - eines wollen weder Organisatoren noch Händler. "Es darf keine Schwächung des Mittwochs-Marktes auf der Höhe geben." Denn der hat sich nach zwei Jahren etabliert. Selbst die Eröffnung der neuen Nahversorger hat für keine größeren Umsatzrückgänge gesorgt. "Ich denke, dass viele Kunden in den letzten Jahren zu schätzen gelernt haben, was wir hier bieten", so Obst- und Gemüsehändler Demirci Gonca. Demirci Gonca ist einer der Händler, die ab dem 13. September in Unterfrintrop ihre Waren anbieten werden. Der Dellwiger kennt den Standort noch aus früheren Zeiten. "Damals fand er zweimal die Woche statt", erinnert er sich. Manfred Funke-Kaiser (r.) von "Wir für Frintrop" ist froh, dass so viele bekannte Gesichter vom Himmelpforten das Pilotprojekt Höhenweg mittragen. Foto: cHER Mittwochs findet der Wochenmarkt in Frintrop an der St. Josef Kirche statt. Von 10 bis 18 Uhr läuft der Verkauf dort.
Premiere für den neuen Markttermin auf dem Frintroper Markt am Höhenweg ist Donnerstag, 13. September. Sieben Händler werden mit dabei sein.
Der Markt im Tale hat donnerstags von 8 bis 14 Uhr geöffnet.
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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