Borbecker Renter nimmt Sache selbst in die Hand
Im letzten Winter war der Park am Stensbeckkhof in Borbeck kaum mehr begehbar. Eine dicke Eisschichte machte den Weg hinunter zum Pausmühlenbach unpassierbar. Hundebesitzer und Spaziergänger waren tief traurig. Werner Kobüssen ist einer von ihnen. In diesem Jahr soll alles anders werden, dafür legt der Rentner selbst Hand an.
Werner Kobüssen und sein Shih Tzu-Rüde Teddy sind regelmäßig in der Grünanlage am Stensbeckhof unterwegs. „Dreimal am Tag gehe ich mit dem Hund hier spazieren“, erklärt der Borbecker.
In den letzten Tagen und Wochen sah man den Renter aber immer häufiger auch mit Schubkarre, Spaten und Spitzhacke bewaffnet Richtung Waldstück aufbrechen.
In Eigenregie hat Kobüssen damit begonnen, die alte Kanalisation des Parks freizulegen. „Natürlich habe ich vorher mit Grün und Gruga gesprochen, und mir grünes Licht für meine Aktion geholt“, erklärt der Borbecker. Unter einer Grasnarbe waren weite Teile der Kanalisation verschwunden.
„Dies führte dazu, dass das Wasser nicht mehr richtig ablaufen kann. Gerade im Winter waren die Wege kaum mehr nutzbar“, so Kobüssen. „Wer hinunter zum Pausmühlenbach wollte, musste sich über eine dicke Eisschicht kämpfen. Spiegelglatt und lebensgefährlich.“
Dass das in diesem Jahr anders wird, daran arbeitet der Borbecker derzeit emsig. Erfreut ist er über die Unterstützung durch Grün und Gruga. „Nachdem ich die ersten Kanäle freigelegt hatte, habe ich festgestellt, dass die Körbe in den Gullis bis oben hin voll mit Laub und ähnlichem waren.“ Ein Anruf bei dem zuständigen Mitarbeiter genügte. „Am nächsten Tag war sofort jemand hier und hat die Körbe geleert.“ Auch Büsche und Bäume entlang des Weges haben in der vergangenen Woche einen deutlichen Rückschnitt erfahren. „Schön“, freut sich Kobüssen über das Ergebnis, „jetzt kann man wieder ohne Probleme hier entlang laufen.“
Noch hat er nicht alle Kanalrinnen entlang des Spazierwegs freigelegt. „Teilweise wird dazu auch sicher schwereres Gerät notwendig sein. Die Rinnen sind an vielen Stellen ganz schön zugewachsen“, so der Borbecker. Um moralische oder und im Idealfall sogar tatkräftige Unterstützung wirbt Kobüssen unter Hundebesitzern und Spaziergängern.
An Bäumen hat er einen Aufruf ausgehängt, um Feedback gebeten. Binnen weniger Tage hat er mehr als 30 Unterschriften für den Erhalt beziehungsweise die Wiederbelebung der Entwässerung gesammelt. Übergeben werden sollen die Listen an Grün und Gruga. „Damit wir alle weiter den Park hier genießen können.“
Autor:Christa Herlinger aus Essen-Borbeck |
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