Borbecker Fahnen auf der Equitana

Geritten wird der Wildpferd-Hengst seit zehn Jahren von Jana, einer Freundin von Britta Becker. | Foto: Foto: privat
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  • Geritten wird der Wildpferd-Hengst seit zehn Jahren von Jana, einer Freundin von Britta Becker.
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Das Essener Messegelände ist dieser Tage Nabel der Welt für alle Pferdefreunde. Rund 220.000 Besucher erwartet die Equitana, die Weltmesse des Pferdesports, bis Sonntag. 850 Aussteller informieren in den 17 Messehallen 1.000 Pferde aus über 40 verschiedenen Rassen sind zu bewundern. Darunter auch „Pinocchio“.
Das Dülmener Wildpferd gehört Britta Becker. Die Borbeckerin ersteigerte den grauen Hengst vor 16 Jahren beim traditionellen Wildpferdefang im Merfelder Bruch. „Der findet in jedem Jahr am letzten Samstag im Mai statt“, weiß die begeisterte Freizeitreiterin. „Die einjährigen Hengste werden eingefangen und anschließend versteigert.“
Zwischen Britta Becker und Pinocchio war es Liebe auf den ersten Blick. Eigentlich sollte der kleine Hengst als Zustellpferd zu ihrer Stute. Dass er einmal eine so steile Karriere als Dressurpferd hinlegen würde, damit hatte die Borbeckerin nicht gerechnet. „Zumal er am Anfang wirklich erbärmlich ausschaute. Viele haben mich gefragt, was ich denn mit dem Esel wollte“, erinnert sich die Pferdefreundin zurück. Der kleine Hengst bekam alle Zeit der Welt, sich bei Britta Becker einzugewöhnen.
„Irgendwann habe ich dann ganz behutsam angefangen, ihn einzureiten.“ Die Langsamkeit, die lange Eingewöhnungsphase haben sich bezahlt gemacht. Inzwischen hat Pinocchio auf zahlreichen Turnieren auf sich aufmerksam gemacht und auch eine stolze Zahl von Schleifen gewonnen.
„Obwohl das gar nicht wichtig ist. Wir melden ihn ab und zu, einfach um zu wissen, wo er leistungsmäßig steht.“ Wir, das sind Besitzerin Britta Becker und Jana, die den Hengst seit ihrem 14. Lebensjahr reitet. „Die beiden haben sich zusammen weiter entwickelt“, freut sich die Borbeckerin über das harmonische Duo, das in dieser Woche auf der Equitana für Furore sorgte.
Das graue Wildpferd fällt auf im Kreise der anderen. „Anfangs werden wir oft belächelt. Weil Pinocchio keine so elegante Statur hat. Doch wenn Jana und er im Dressurviereck unterwegs sind, dann sind seine Talente nicht zu übersehen.“
Die 24-jährige Reiterin und der 17 Jahre alte Hengst waren bei der Eröffnungsparade mit von der Partie und auch im Showprogramm zu sehen. Am Dienstag stand für die beiden eine Lehrstunde in der großen Arena auf dem Plan. Dr. Britta Schöffmann, Grand Prix-Reiterin, Erfolgsautorin und Wertungsrichterin, informierte die Messebesucher.
„Pinocchio war eines von drei Pferden, was bei der Lehrstunde mit dabei sein durfte“, freut sich Britta Becker. Für die Organisation der Messe hat sie nur lobende Wort. „Das klappt hier alles hervorragend. Auch der vorgeschriebene Veterinärcheck.“ Wenn die Weltmesse am Sonntag zu Ende geht, dann wird auch Pinocchio noch einmal mit dabei sein (Halle II, 14.30 Uhr, Schlussparade, ca 16.30 Uhr). „Es ist schön, wenn er soviel Aufmerksam erfährt. Die Rasse hat es verdient, verfügt über gute Eigenschaften“, weiß Britta Becker.
„Dennoch sind die Dülmener Wildpferde mittlerweile vom Aussterben bedroht. Vor Jahren noch waren sie im Jugendbereich deutlich mehr vertreten. Dabei zeigt Pinocchio doch, wie toll sie sich entwickeln können.“

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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