Borbecker Ausstellung ist nicht nur was für Gläubige
Zum 125-Jährigen sei sie ja erst ein halbes Jahr da gewesen, frisch mit ihrem Mann hinzugezogen. Jetzt aber, nach weiteren 25 Jahren in Borbeck, „da habe ich einen ganz anderen Blick und vor allem ganz andere Möglichkeiten“. Und die hat Pfarrerin Ulrike Schreiner-Menzemer für „150 Jahre Matthäuskirche“ voll ausgeschöpft.
Eröffnet wurde die Ausstellung zum Jubiläumsjahr am Sonntag in der Alten Cuesterey, Weidkamp 10 (wir berichteten). Auf zwei Etagen macht sie Kirchengeschichte erlebbar: Während der Besucher unten Eindrücke der jüngeren Vergangenheit, in so bunten Farben wie sie das Kirchengebäude selbst schmücken, sammeln kann, wird oben auf historischen Pfaden gewandelt. Von Gründung und Leitfigur Heinrich Mühlenfeld, von Kriegszeit und Wiederaufbau, der Friedhofskultur und Bergbaugeschichte erzählen die Exponate, die teils aus dem Fundus der Kirche, teils aus dem Stadtarchiv, aber auch aus den Privatsammlungen der Gemeindemitglieder stammen.
Eine Luftbildaufnahme aus 1926, ein Abendmahlsgeschirr von 1890 und viele andere Objekte fügen sich, thematisch sortiert, noch bis 16. Februar zu einem großen Ganzen zusammen, das zeigt, wieviel mehr als reine gottesdienstliche Gemeinschaft diese Kirchengemeinde ist. Die Matthäuskirche als Stück Stadtteil- und Stadtgeschichte, genau deshalb sei man mit der Ausstellung auch aus den eigenen Räumlichkeiten hinaus gegangen. „Präsenz zeigen!“
Rahmenprogramm
Den Schritt in die Geschichte hinein erleichtern soll das Rahmenprogramm. So erinnert Pfarrer Christoph Ecker am Freitag, 7. Februar, bei Kerzenschein, Wein und Gebäck an das Leben in der Gemeinde. Der in Kasachstan geborene Gitarrist Ivan Snegur lädt am Sonntag, 9. Februar, 16 Uhr zu „Musikalischen Intermezzi“ ein.
Kirchenmusikerin Anne Roth verlegt die öffentliche Probe der Kantorei ebenfalls in die Alte Cuesterey. Sie findet am Montag, 10. Februar, ab 19 Uhr statt. Nach einem Konfirmandennachmittag (Dienstag, 11. Februar, 16 bis 18 Uhr) gibt es einen Vortrag von Architekt Eckhard Sons zu hören, der sich um die Kirche im Wandel der Zeit dreht. Er weiß unter anderem zu erläutern, wie die Kirche einst aus dem Lehm ihres Grundstücks entstanden ist.
Andreas Koerner vom Kulturhistorischen Verein Borbeck hat sich das Thema „Evangelisches Borbeck“ ausgewählt (Donnerstag, 13. Februar, 16 Uhr) und wird dieses mit Dia-Bildern ausfüllen. Für Freitag, 14. Februar, 19 Uhr ist ein MGB-Leseabend geplant und zuletzt beschließt Duygo Aydogan an der Konzertharfe die Ausstellung und ihr Programm am Sonntag, 16. Februar, ab 16 Uhr.
Text: Sara Holz
Autor:Lokalkompass Borbeck aus Essen-Borbeck |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.