Bei Wasser und Brot

Bis heute 12 Uhr war in den Gläsern von Jonas, Fabian, Christoph und Martin sechs Wochen lang nur Wasser - oder zumindest nichts Alkoholhaltiges. | Foto: Gohl
3Bilder
  • Bis heute 12 Uhr war in den Gläsern von Jonas, Fabian, Christoph und Martin sechs Wochen lang nur Wasser - oder zumindest nichts Alkoholhaltiges.
  • Foto: Gohl
  • hochgeladen von Patricia Koenig-Stach

Also ganz so schlimm ist es zwar nicht. Jonas Freitag, Fabian Schemmer, Christoph Temning, Falk Frühling und Martin Nennstiel verzichten „nur“ auf Alkohol und zwei von ihnen auf Zigaretten. Aber damit gehören sie auf jeden Fall zu den „Exoten“ in Borbeck - und das schon zum zweiten Mal.
Der „Veteran“ unter den Fastenbrüdern ist zweifelsfrei Martin Nennstiel. Er feiert in diesem Jahr ein kleines „Fastenjubiläum“. „Ich mache das jetzt zum 35. Mal.“
Im vergangenen Jahr hatte der Borbecker fünf Jungs vom Schönebecker Jugendblasorchsester ebenfalls dazu bewegen können, ganz klassisch (im christlichen Sinne) von Aschermittwoch bis Ostersamstag auf die zwei Genussmittel zu verzichten. Vier davon haben sich nun für eine zweite Fastenrunde entschlossen.
„Einer von uns ist abgesprungen. Der hatte keine Lust mehr, noch einmal so lange zu verzichten,“ erklärt Fabian Schemmer. Die verbliebenen Vier nehmen‘s dafür um so genauer. Falk Frühling befindet sich zur Zeit auf Klassenfahrt und fastet trotzdem. Und auch Geburtstag, letzter Schultag oder das Wochenende einläuten - „das geht alles auch ohne Alkohol“ - da sind sich alle einig.
Was hat die vier jungen Männer dazu bewegt , die Fastenerfahrung zu wiederholen? „Es war neben allem Verzicht auch einfach unterhaltsam“, gibt Jonas Freitag zu. „Auf Partys oder in der Disco waren wir die Exoten.“ Die ewigen Fragen und Antworten wie „ihr seid ja verrückt“ störten die Vier nicht. Denn: „Die Frauen fanden es toll“, schmunzelt Jonas. „Mit uns konnte man sich auch noch spät am Abend gut unterhalten und nach Hause bringen, das haben wir auch gerne getan,“ versichert Fabian. „Ansonsten war die Ansteckungsgefahr gering,“ erklärt Jonas.
Neben solchen „flirttechnischen“ Erfogen, haben die drei auch Umdenkungsprozesse erfahren. Alle reduzierten schon vor Beginn der Fastenwochen ganz bewusst den Genusskonsum. Fabian ließ auch das gelegentliche Partyrauchen, er und Jonas fingen mit dem Krafttraining an und Christoph will nun sogar gänzlich dem Glimmstengel „Adieu“ sagen. „Jetzt habe ich es sechs Wochen geschafft, da kann ich es auch ganz lassen.“
Alle sind sich darüber einig, dass es auch an dem gemeinsamen Fasten in der Gruppe liegt, dass es so gut klappt. Dazu gehört das Abtrinken mit Martin Nennstiel und seiner Gruppe am Aschermittwoch ebenso dazu wie das heutige Antrinken um 12 Uhr.
Nach dem Abi und Ende der Ausbildung werden sich alle bis auf Christoph für ein Jahr in das Ausland verabschieden. Jonas zieht es nach Südamerika und Fabian und Falk wollen zwecks „work and travel“ nach Australien. Damit ist sehr unwahrscheinlich, dass die Gruppe das Fasten im kommenden Jahr erneut angehen wird. „Aber“, so die einhellige Meinung, „man weiß ja nie.“

Autor:

Patricia Koenig-Stach aus Essen-Borbeck

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.