ASB-Rettungshundestaffel für Essen
„Such und hilf“, gibt Arnd Schäfer Kommando. Und umgehend steckt Elo-Hündin Antje ihre Spürnase in den Wind. Die beiden sind Teil der ASB-Rettungshundestaffel Essen, die seit Januar wieder neu existiert.
Acht Mitglieder mit sieben Hunden gehören dazu. „Im Alter zwischen acht Monaten und sieben Jahren“, erzählt Schäfer, „also die Hunde“. Deren Halter sind zwischen 16 und 50 Jahre alt, vom Schreiner bis zur Steuerfachangestellten ist alles vertreten, da sind also beinahe keine Grenzen gesetzt. Wichtig sei allein, ausreichend Freude und Zeit aufbringen zu können und natürlich auch ein bisschen Kondition mitzubringen oder sich diese zumindest anzutrainieren, schließlich muss Mann oder Frau dem Hund ja auch folgen können und im Einsatzfall notfalls auch schon mal klettern oder krabbeln. Auch ein bisschen Dreck an den Fingern sollte kein Problem darstellen.
Einsatzfähig ist der Trupp derzeit leider noch nicht, denn man verfügt erst über zwei von den drei angeforderten „bereiten“ Hunden. „Aber im Herbst stehen die nächsten Prüfungen an“, so Schäfer. Danach ist der Essener Staffelleiter, der zuvor zum Team Hattingen gehörte, optimistisch, los legen zu können. Rund 10 bis 40 Einsätze pro Jahr warten dann auf Mensch und Tier. Und die können sehr vielseitig sein. „Man weiß nie, wo es einen hin verschlägt und was einen dort erwartet“, weiß Schäfer, der auch selbst manchmal ein dickes Fell braucht, „denn in welchem Zustand sich eine vermisste Person befindet, ist vorher nie abzusehen“. Selbst an der Reaktion des Hundes ist dies nicht abzulesen, „der folgt einfach immer dem gleichen Muster“.
So bleibt der Rettungshundestaffel bloß, umfangreich zu trainieren und möglichst viele verschiedenartige Situationen und Umgebungen zu konstruieren. „Dafür sind wir natürlich darauf angewiesen, dass uns Trainingsgelände zur Verfügung gestellt werden.“ So wie bei der Firma Schlieper an der Hövelstraße. Hier können die Hundefreunde optimal üben, der Bauschutt gibt immer neue Wege auf, die Hunde können draußen wie drinnen in den Hallen suchen, aber auch in die Höhe. Das Prinzip bleibt immer das gleiche: Versteckt werden ein oder zwei lebendige Personen und mit einem lauten „Such!“ oder „Wo ist er? Zeig ihn mir!“ beginnt die Arbeit des Hundes. „Die wissen mittlerweile natürlich genau, was sie zu tun haben“, so Schäfer. Mithilfe des Windes nehmen sie schnell die Fährte auf. „Und wenn nicht, helfen wir etwas nach“, und damit meint der Staffelleiter mitgehen, Richtungen anzeigen, neu motivieren.
„Das Suchen und Riechen ist echte Schwerstarbeit für den Hund“, betont er, welch harten Job die Vierbeiner zu verrichten haben. Ihre Leistungen sind deshalb um so enormer: 20.000 bis sogar 40.000 Quadratmeter große Flächen suchen sie im Ernstfall ab. Klar, dass auch eine Spürnase da mal eine Pause braucht und die Suche neu ansetzen muss, vor allem, wenn es windstill ist und keine Witterung zu finden ist. Ist das Opfer - verirrte Senioren, ausgebüchste Kinder, aber auch Erdbebenopfer etwa - gefunden ist, wartet der Hund so lang auf seinen Helfer, bis dieser vor Ort ist und entsprechende Hilfe leisten kann. „Dabei wird laut gebellt, aber die Hunde sind gut erzogen, springen die Personen nicht an, schließlich soll ja kein seniler Rentner zu Fall gebracht oder ein kleines Kind erschreckt werden.“
An diesem Tag ist es Staffelmitglied Marvin, den Antje sicher aufspürt und dafür mit einer feinen Hundemahlzeit belohnt wird. In den Genen liegt dem schäferschen Familienhund das Talent übrigens nicht. „Eine entsprechende Rettungshunde-Rasse gibt es nicht, nicht zu groß, nicht zu klein, freundliches Wesen, Spieltrieb“, das sind die wichtigen Merkmale. Wer solche also an sich und seinem Haustier findet, dazu Lust hat, sich ehrenamtlich zu engagieren und gern Hilfe leistet - im Notfall auch mal in den Nachtstunden, der ist in der Gruppe herzlich willkommen. Natürlich werden Mensch und Hund langsam an die Aufgabe herangeführt. Und auch wer keinen eigenen Hund mitbringt, kann immer irgendwo mit anpacken.
Weitere Informationen unter Tel. 87 00 1-0 oder www.rettungshunde-online.de/Essen/ im Internet.
Auch wer ein Trainingsgelände anzubieten hat oder sonstige Unterstützung leisten möchte, kann sich bei der Rettungshundestaffel natürlich gern jederzeit melden.
Autor:Sara Drees aus Dortmund |
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