15 Jahre Zug um Zug in Borbeck

So sah es früher einmal aus, im Bahnhofsgebäude. Heute sind gemütliche Räume entstanden, die auch vermietet werden.
23Bilder
  • So sah es früher einmal aus, im Bahnhofsgebäude. Heute sind gemütliche Räume entstanden, die auch vermietet werden.
  • hochgeladen von Sara Drees

„Was können wir für Kinder und Jugendliche tun?“, das ist für Frank Kampmann stets die antreibende Frage. Vor rund 15 Jahren waren es Borbecker Bürger und Kaufleute, die steigenden Randalismus und Unsicherheit im Stadtteil beklagten. Nur ein Grund, warum das „Zug um Zug“ entstand.

„Wir haben vorher Kinder- und Jugendarbeit nur innerhalb der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde gemacht“, erinnert sich der Diplom-Sozialarbeiter. Diese sollte nun - auch mit Unterstützung des CeBo, dem Grünen Tisch und Dr. Wolfgang Sykorra, ehemaliger Schulleiter des Gymnasiums Borbeck - für den Stadtteil geöffnet werden. „Nicht nur quatschen, sondern etwas tun“, beschreibt Kampmann die Idee. „Jesus war auf dem diakonischen Auge schließlich auch nicht blind: Er hat das Evangelium nicht nur verkündet, sondern ist raus gegangen und hat geholfen, wo er gebraucht wurde.“

Zunächst quartierte man das Projekt am Dionysiuskirchplatz ein. „Das Bahnhofsgebäude stand schon damals zum Verkauf, jedoch war der Preis, den die Bundesbahn dafür verlangte, utopisch“, so Kampmann, der zuvor sechs Jahre als Bildungsreferent für das Gemeindejugendwerk Rheinland tätig war. Hilfe kam durch Jürgen Becker, der den Kauf nach langen Gesprächen abschloss und dem Zug um Zug einen guten Mietpreis anbot. „Das Okay kam nach vier Monaten am Dionysiuskirchplatz, es folgten monatelange Renovierungsarbeiten in Eigenregie“, erklärt Kampmann, der sich damit auch den Wunsch nach einer kontinuierlichen Aufgabe erfüllte. Ein Jahr nach Start ging es dann endlich auch im Bahnhof Borbeck los „Schon zu diesem Zeitpunkt haben wir das Café angeboten und auch Kindermusical stand bereits auf dem Programm“, so der bis heute einzige Hauptamtler vor Ort.

„Allerdings gab es zu Beginn auch noch eine Hausaufgabenbetreuung.“ Die habe sich über die Jahre zerschlagen. „Die Schulenhaben diese Angebote selbst übernommen, somit war der Bedarf einfach nicht mehr da.“ Und genau ist der Gedanke hinter dem Programm: Sich flexibel anzupassen an die Zeit sowie die Wünsche der Kinder und Jugendlichen. Und nicht nur der. „Plötzlich entwickelten auch die Älteren Interesse am ZuZ.“ Mit der Ursprungssatzung habe diese Erweiterung nichts mehr zu tun gehabt, „aber es ist ja auch ein Haus der Begegnungen“. Seither gibt es auch Musikprojekte für Erwachsene beim Zug um Zug. Oder das einmal im Monat stattfindende Literaturcafé mit Hermann Robusch.
Neben den üblichen Ferienangeboten, dem Familiengottesdienst und dem Bahnhofs-Café sind auch Biker-Gottesdienst (8. April), Back- und Kochkids-Projekt (im Juni) sowie ein weiteres Klassik-Konzert in der Bahnhofsvorhalle (10. Juni) im aktuellen Veranstaltungsüberblick zu finden. Ganz aktuell stehen die Aufführungen des neuen „Paulus“-Musicals im Gemeindezentrum am Weidkamp 21 an. Karten für den 20. und 21. Februar sowie 27. und 28. Februar können unter Tel. 68 58 244 erworben werden. „Menschen treffen, Kultur erleben“, dieses Motto wird auch weiterhin groß geschrieben im Zug um Zug im Bahnhof Borbeck. Was die Zukunft bringt? „Ich weiß es nicht“, gesteht Kampmann, „aber es geht weiter.“. Für Vorschläge ist er stets offen.

Mehr Informationen HIER

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

10 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.