140 Krippen aus aller Welt bis Sonntag in Schönebeck

Ruth Woock, Ärztin für Psychosomatische Medizin, reist viel und gern. Wenn sie aufbricht, zumeist mit normalem Gepäck. Dem Reiseziel entsprechend. Bei der Rückreise kann das allerdings ganz anders aussehen. Denn die Oberhausenerin ist leidenschaftliche Krippensammlerin. Bis Sonntag, 21. Dezember, zeigt sie 140 Krippen aus aller Welt in den Räumen der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Borbeck an der Herbrüggenstaße 144.

Egal ob mit der Bahn, dem Auto oder dem Flugzeug. Selbst bei einer Busreise durch Italien erschien die ehemalige Ärztin am Treffpunkt der Reisegesellschaft mit einem Riesenkarton unter dem Arm.
Bei ihrem Streifzug durch Neapel durfte sie die berühmte Straße der Holzschnitzer, die Via Gregorio Armeno, natürlich nicht auslassen. „Die Künstler arbeiten dort das ganze Jahr und man kann ihnen dabei zuschauen“, erinnert sich Ruth Woock. Geschnitzt werden vor allem Krippen. Und mit denen beschäftigt sich die Medizinerin seit dem Jahr 2000 ganz intensiv. „Neapel ist berühmt für seine Krippen, in der Via Gregorio Armeno befindet sich Krippenladen neben Krippenladen“, weiß Ruth Woock. Und selbstverständlich hat auch sie in der italienischen Hafenstraße ein weiteres Prunkstück für ihre imposante Krippensammlung erstanden.

Krippen von vier Kontinenten

140 Krippen aus der ganzen Welt besitzt Ruth Woock. Solche aus Afrika, aus exotischen Materialien wie Ebenholz oder Bananenblättern, solche aus den USA und Canada, Krippendarstellungen aus Südamerika, Asien und ganz Europa. Natürlich auch eine Menge aus Werkstätten deutscher Künstler.
Einige Exponate hat Ruth Woock geschenkt bekommmen, andere von ihren Reisen mitgebracht. Die Glaskrippe aus Norwegen beispielsweise. „Das war im Rahmen einer Kreuzfahrt. Die Krippe hab ich direkt am Nordcap gefunden.“ Fündig wurde sie auch in Vietnam, in Bethelem oder im tschechischen Marienbad. „Es ist nicht so, dass ich immer und überall nach Krippen Ausschau halte“, erzählt die Sammlerin. Oftmals sei es Zufall, dass sie das ein oder andere Stück entdecke.

Erste Krippe stammt aus Venezuela

Angefangen hat die Sammelleidenschaft der Ärztin mit einer Krippe aus Venezuela. Die Darstellung der Heiligen Familie ist in eine Kalebasse eingebaut. Die Farbigkeit der Darstellungen, die Art und Weise wie die Menschen in anderen Ländern und auf anderen Kontinenten mit dem Thema der Geburt Jesu umgehen, haben Ruth Woocks in ihren Bann gezogen. Sie ist nicht nur eine leidenschaftliche Krippensammlerin, sondern auch eine exellente Krippenkennerin. Unzählige Bücher hat sie zum Thema gelesen. .
Und es sind nicht nur die traditionellen Darstellungen der Heiligen Familie, die sie interessieren. Auch Kuriositäten haben Platz in der Sammlung von Ruth Woock. Dazu gehören Gartensteckfiguren ebenso wie die Kühlschrankkrippe aus bunten Limodosen.

Es geht um die eigentliche Botschaft

An Weihnachten baut Ruth Woock bei sich daheim natürlich auch eine Krippe auf. Keine aus Südamerika oder Asien. „Meine eigene Krippe ist eine recht kleine aus Deutschland“, verrät sie. Aber egal, ob klein oder groß, bunt oder natur, mit Ochs und Esel oder Elefant und Tiger an der Seite des Neugeborenen: darauf kommt es laut Ruth Woock auch gar nicht an. „Die eigentliche Botschaft ist doch die, dass Gott als kleines Kind auf unsere Welt gekommen ist.“
In den Räumen der Ev. Freikirchlichen Gemeinde in Borbeck, Herbrüggenstraße 144, zeigt die Sammlerin leider nur noch bis Sonntag, 21. Dezember, ihre Krippen. „Mir machen sie so viel Freude, dass ich hoffe, die Besucher mit dieser Freude anstecken zu können.“ Über das Bestaunen der Kunstwerke sollen sie zum Staunen darüber kommen, was Weihnachten Großartiges passiert.

Autor:

Christa Herlinger aus Essen-Borbeck

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