100 Jahre- Kaum zu glauben
„Ich kann es selbst kaum glauben“, so Emma Dersche ganz fassungslos. Und wirklich - wie eine Dame die gerade 100 Jahre alt geworden ist- sieht sie nun wirklich nicht aus.
Die „guten Gene“ scheint sie weitergegeben zu haben, denn ihrem jüngster Sohn Jürgen sieht man die 70 Jahre auch nicht an. „Das liegt aber auch daran, dass wir uns immer fit gehalten haben,“ erklärt er. „Meine Mutter war lange im Turnverein TV Kronenburg und ich bin seit 63 Jahren beim TuS 84/10.“
Jürgen Dersche ist an diesem Tag schon früh zusammen mit seiner Frau Bärbel in das Evangelische Seniorenheim Bethesda angereist, um seine Mutter auf die Geburtstagsfeier vorzubereiten. Das Geburtstagskind ist verständlicherweise ganz aufgeregt. „Meint ihr, es kommen wirklich alle?“ fragt sie dann auch sorgenvoll in die Runde. Dann geht es von ihrem Zimmer im 3. Stock in das Erdgeschoss. Dort stehen im kleinen Aufenthaltsraum schon Kuchen auf den Tischen und kalte Getränke. Den Ehrenplatz haben Sohn Günther und Schwiegertochter Bärbel mit einem pastellfarbenen Blumengesteck versehen.
Mittendrin steckt eine goldenen Hundert. „So alt bin ich doch noch gar nicht,“ scherzt Emma Dersche.
Am 5. Januar 1911 in Treuburg /Ostpreußen geboren machte sie dort zunächst nach der Schule eine Ausbildung als Weißnäherin. Aus wirtschaftlichen Gründen zogen ihre Eltern zusammen mit ihr und den drei Geschwistern in das Ruhrgebiet nach Essen um. Dort lernte sie dann ihren Mann Adolf kennen und lieben. Nach der Heirat 1930 kam zunächst Sohn Günther, der mittlerweile auch schon 80 Jahre alt ist, zur Welt. Zehn Jahre später wurde dann Sohn Jürgen geboren.
Nach langen Jahren in Bergeborbeck zog die Familie dann nach Mülheim, wo die Eheleute Emma und Adolf im Jahre 1995 noch die „Eiserne Hochzeit“ (65 Jahre) feierten. Kurz darauf verstarb dann leider der geliebte Ehemann.
Bis zu ihrem 93. Lebensjahr lebte Emma Dersche dort selbständig in ihrer Wohnung. Dann stürzte sie schwer und so wurde ein Umzug in das Seniorenheim an der Wüstenhöfer Straße notwendig. Doch dort fühlt sie sich gut aufgehoben. „Die sind alle sehr nett hier,“ beteuert sie.
Zu ihrem 100. Geburtstag gratulierten der Seniorin neben Freunden und Bekannten auch noch drei Enkelsöhne und vier Urenkel.
Autor:Patricia Koenig-Stach aus Essen-Borbeck |
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